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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Heute liegt mit "Cato" ein neues, schick gemachtes, hundert Seiten starkes Geschichtsmagazin in den Kiosken. Im Untertitel ist von "neuer Sachlichkeit" die Rede. Was darunter zu verstehen ist, lässt sich in einem Interview mit dem Chefredakteur auf kress.de nachlesen. Dieser moniert darin eine angeblich allgemein verbreitete gleichförmige "Berichterstattung über die Themen Familie, Währung, Migration, Klima und Sicherheit". In seinem Heft will er deshalb mehr "konträre Stimmen" zu Wort kommen lassen. Allerdings sicher keine, die den Erwartungen des anvisierten Publikums widersprechen. Wobei ich schon nicht verstehe, warum die Meinung eines Autors überhaupt in einen geschichtlichen Text einfließen soll. Sie hat dort nichts zu suchen. Man könnte Cato ignorieren, aber die Startauflage von 50.000 Exemplaren ist beachtenswert. SZ-Redakteur Johan Schloemann hat genauer geschaut, wer hinter dem Heft steckt - und dabei viele alte Bekannte aus der Szene der neuen Rechten ausgemacht. Nicht zufällig wird das Magazin seit Wochen in der Jungen Freiheit beworben, die auf ihrer Internetseite ein eigenes Verständnis von Sachlichkeit pflegt.
Quelle: Johan Schloemann sueddeutsche.de
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Naja, ohne Meinungen des Autors gibt es keine Geschichtsschreibung.
"Die Geschichte ist Gegenstand einer Konstruktion, deren Ort nicht die homogene und leere Zeit, sondern die von Jetztzeit erfüllte bildet."
So jedenfalls Walter Benjamin, auf den Du selbst in einem früheren Beitrag hingewiesen hast:
https://www.piqd.de/ze...
Freilich, es gibt auch das "Vetorecht der Quellen" (Reinhart Koselleck).