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In Bonn geboren, bei Heidelberg lebend. Freier Historiker mit Schwerpunkt in der digitalen Public History, dort Kopf von und hinter @9Nov38, @DigitalPast und @Gefluechtet. Interessiert sich vor allem für europäische Zeitgeschichte, Amerikanische Geschichte und Geschichtsbilder der politischen Außenrandgruppen
Mitunter taucht an Stammtischen und bei ungezwungenen Gesprächen das Vorurteil gegenüber der Zeitgeschichte auf, die Zeit des Nationalsozialismus sei doch mittlerweile „ausgeforscht“. Oft wird dies mit einer Schlussstrichforderung ergänzt, selten besteht echtes Interesse daran, von den zweifelsohne noch vorhandenen Erkenntnislücken zu erfahren. Aber die Meistererzählung der Bundesrepublik steht mittlerweile unverrückbar: Was geschah, ist schlimm. Wir haben es aufgearbeitet wie sonst kein Volk der Erde, wir haben die Schuldigen verurteilt oder zumindest verdammt und das Unrecht, wo möglich, nachträglich gelindert.
Doch ganz so einfach ist es nicht. Als im Jahr 2000 die Entschädigung der NS-ZwangsarbeiterInnen endlich beschlossen wurde, dachten viele, damit seien nun alle Opfergruppen berücksichtigt. Doch die Wehrmacht-Deserteure harrten immer noch der „Wiedergutmachung“. Zwar war 1998 eine Rehabilitierung beschlossen worden, doch setzte diese immer noch eine Einzelfallprüfung voraus – also die Unterscheidung zwischen „guten“ und „feigen“ Deserteuren. Damit folgte das Gesetz dem gängigen Bild in Nachkriegsdeutschland, nach dem jede Ehrung von Fahnenflüchtigen „eine Provokation und Beleidigung für Millionen von Soldaten, die sich aus Pflichterfüllung und Verantwortungsbewußtsein für ihr Vaterland Deutschland in diesem Krieg bewährt haben“ sei – so eine Verlautbarung der CDU aus den 1980er Jahren. 2002 wurde diese Einzelfallprüfung abgeschafft, Fahnenfluchturteile aus der NS-Zeit pauschal aufgehoben – was der CSU-Politiker Norbert Geis für eine „Schande“ hielt.
Dass es heute 30 Mahnmale für Deserteure in Deutschland gibt, ist darum ein Zeichen, wie viel sich auch in kaum 20 Jahren geschichtspolitisch ändern kann. Der jüngst in Hamburg eingeweihte Gedenkort ist nur eines von vielen Zeichen der noch nicht beendeten Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus.
Quelle: Claudia Bade zeitgeschichte-online.de
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