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Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Politische Wissenschaft, Journalistik und Kriminologie studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, als Redakteur bei ZEIT Online und P.M. History gearbeitet und als selbstständiger Journalist für ZEIT, PM, PM History, Stern, Spiegel Geschichte, G/Geschichte, Geo Epoche und andere Medien. Hat über Piraterie auf dem Mittelmeer promoviert. Die Doktorarbeit erschien 2018 bei edition lumiere.
Hauke Friederichs interessiert sich für Krisen und Konflikte, Armeen und Rüstung, Kriminologie und Verbrechensbekämpfung und viele andere Themen. Bei S. Fischer veröffentliche er 2018 gemeinsam mit Rüdiger Barth "Die Totengräber". Ein Buch über die letzten Tage der Weimarer Republik. Danach folgte 2019 "Funkenflug" über den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Am 15. März 2021 erscheint "Das Wunder von Dünkirchen" im Aufbau-Verlag. Es beschreibt die Rettung von mehr als 300.000 Soldaten der Alliierten während der deutschen Westoffensive 1940.
"Es gibt nur zwei Probleme, die alles andere verdrängen: Kälte und Hunger", schreibt Maria Takkenberg am 13. Januar 1945 in ihr Tagebuch. An diesem Tag ist sie 31 Jahre alt geworden. Die Angestellte in einem Amsterdamer Ladenbüro feiert ihren Geburtstag nicht – wie auch?
"Wir leben im Winter des 6. Kriegsjahres. Leben… das heißt ohne Gas, Licht, ohne genug Treibstoff und Essen. Es gibt keine Filme mehr, keine Straßenbahnen, keine Duschen oder Bäder, keine Kleidung, keinen Luxus, keinen Komfort", berichtet Takklenberg ihrem Tagebuch. "Was wir haben, um am Leben zu bleiben: 1.000 Gramm Brot pro Woche (1¼ Brot), 1 kg Kartoffeln."
Nur wenige Tage später berichtet sie, wie sie "Küchenstampf" zu bereitet hat, einen Brei aus Kartoffeln, Zuckerrüben und Zwiebeln. Vor dem Krieg hätte sie das wohl kaum gegessen. Vor dem Krieg – diese Zeit scheint eine Ewigkeit zurückzuliegen. "Momentan sind wir wie Hunde, die alles essen", schreibt Takkenberg.
Ihr Tagebuch und die Aufzeichnungen Tausender anderer Niederländer aus dem Zweiten Weltkrieg bieten Sozialgeschichte pur. NIOD, das Institut für Kriegs-, Holocaust- und Genozidstudien, die Königliche Bibliothek der Niederlande und andere Institutionen haben mehr als 2.100 Kriegstagebücher gesammelt. Seit zwei Jahren werden sie von Ehrenamtlichen transkribiert und digitalisiert.
Im März 1944 hatte der niederländische Erziehungsminister Gerrit Bolkestein seine Landsleute im Radio dazu aufgefordert, ihren Alltag im Krieg festzuhalten: „Behaltet eure Tagebücher und Briefe“, appellierte der Politiker. Und diesem Aufruf folgten viele Niederländer.
Tausende Menschen hielten daraufhin in Notizbüchern, auf Kladden, auf den Innenseiten von Briefumschlägen, auf den Rückseiten von Monopoly-Geldscheinen, oder auf Zigarettenpapier ihre Erlebnisse fest. Sie berichten von Zerstörung, Hunger und Angst, aber auch von Hoffnung und Solidarität.
Nora Voit und Cornelius Dieckmann stellen auf Fluter drei Tagebücher und ihre Autoren vor. Darunter sind die Aufzeichnungen von Maria Takkenberg. Am 26. Januar notiert sie:
"Gegenwärtige Brotration um die Hälfte reduziert, d.h. 500 Gramm (gut ein halbes Brot) pro Woche […]. Die Not nimmt überhand. Immer mehr Bäcker fahren wegen der Plünderungen mit Polizeigeleit. Auch fast kein Brot mehr zu bekommen. Kinder betteln auf der Straße um Brot und Essen. Der Frost bleibt. Langsam ist alles geschlossen, und alle Lieferungen werden gestoppt. Wie lange halten wir das noch aus?"
Maria Takkenberg erträgt das Elend noch länger als drei Monate. Sie führt bis zum 4. Mai 1945 ihr Tagebuch, am Tag drauf werden die Niederlande endgültig von der deutschen Besatzung befreit.
Quelle: Nora Voit und Cornelius Dieckmann Bild: NIOD collection fluter.de
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