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Zeit und Geschichte

Im Interregnum. Zum Tod von Zygmunt Baumann

Achim Engelberg
schreibt, kuratiert, gibt heraus
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Achim EngelbergDienstag, 10.01.2017

Sein Leben ist gekennzeichnet von den Untiefen und Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Zweiter Weltkrieg, Shoah, Stalinismus, Kalter Krieg, Neoliberalismus. Sein Werk weist über sein Zeitalter hinaus. Nicht zuletzt, weil er weitgehend von Fachjargon freie Bücher und Aufsätze schrieb.

Kein Nachruf hier, sondern eine Laudatio, die der mittlerweile ebenfalls verstorbene Ulrich Beck („Risikogesellschaft") zur Verleihung des Preises der Deutschen Gesellschaft für Soziologie für ein Lebenswerk im Jahre 2014 hielt. Darin benannte Beck die Position des Geehrten:

In meiner Wahrnehmung nimmt Bauman die intellektuelle Stellung eines jüdischen Kosmopoliten ein, vergleichbar jener Stellung, die Ephraim Lessing und Heinrich Heine im 19. Jahrhundert innehatten und Theodor W. Adorno und Hannah Arendt im Nachkriegsdeutschland – das, wie es Adorno ausdrückte, „um die Erlösung von den Hoffnungen der Vergangenheit“ kämpfte. Zygmunt Bauman ist vielleicht der Letzte, dem dabei jener Platz zukommt, der im 20. Jahrhundert so schmerzlich leer wurde – in Deutschland und Europa.

Baumanns Spätwerk leitete die Rückkehr der Gesellschaftsgeschichte ein, die als veraltet galt, aber schon 2014 erkannte Beck ihre konservative Modernität angesichts der Krisen der Gegenwart:

Wenn ich die Nachrichten höre, wie unter dem Ansturm militanter Gotteskrieger die mit imperialer Willkür gezogenen postkolonialen Staatengrenzen und Staaten zerfallen und die IS-Kämpfer mit den modernsten Mitteln der Bildkommunikation vor den Augen der Weltöffentlichkeit ihren menschenverachtenden Wahn zelebrieren, dann erinnert mich das an Baumanns Thesen und Einsichten zu den Abgründen der Moderne. Dabei sehe ich die eigenartige Verschmelzung von Antimoderne und militärisch-kapitalistisch gerüsteter Hochmoderne. Zum anderen sehe ich zugleich am Beispiel der Kriege im Irak und Afghanistan, wie die Institutionen der westlichen Moderne versagen, selbst dann, wenn sie siegen.



Im Interregnum. Zum Tod von Zygmunt Baumann

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