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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Dieser Tage hatte ich bereits den Film "Der Überläufer" gepiqt und dabei en passant ein Kurzinterview mit dem Militärhistoriker Sönke Neitzel verlinkt. Jetzt bin ich auf eine deutlich längere Fassung des Gesprächs gestoßen. Darin geht es nicht nur um die Situation von Deserteuren im "Dritten Reich", sondern auch um die schleppende Aufarbeitung in der Bundesrepublik – ein Aspekt, zu dem es neue Erkenntnisse gibt:
Eine aktuelle Studie über das Bundesjustizministerium und den NS-Staat zeigt, wie die NS-Richter nach dem Krieg weitergewirkt haben. Von den 170 Juristen, die von 1949 bis 1973 in Leitungspositionen des Ministeriums tätig waren, gehörten 90 der NSDAP und 34 der SA an.
Angesichts dieser Zahlen muss man sich nicht wundern, dass oft so nachsichtig gegen NS-Verbrecher vorgegangen wurde.
Warum sich viele deutsche Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg selbst als Opfer gesehen haben und mit Deserteuren nichts anzufangen wussten, hat Sönke Neitzel vor einiger Zeit zusammen mit dem Soziologen Harald Welzer untersucht. In ihrem Buch "Soldaten" fordern sie einen Perspektivwechsel: Wer den Krieg begreifen wolle, müsste mehr als bisher die Lebenswirklichkeit der Soldaten in den Blick nehmen. Im Interview formuliert es Neitzel wie folgt: "Wir müssen den Krieg mit ihren Augen sehen – und dann verstehen wir ihn."
Was das jedoch heißt, beschreibt der Historiker an anderer Stelle im Gespräch – wobei offensichtlich wird, welche brisanten Debatten dann vor uns liegen dürften:
Anstößig wäre heute ein Roman über einen Soldaten, der das Kämpfen und die Aufregung der Schlacht liebt. Das käme der Realität des Zweiten Weltkriegs zwar noch näher. Aber wahrscheinlich würden Verlage ein solches Manuskript aus denselben "stofflichen Gründen" ablehnen, die sie einst gegen den "Überläufer" aufboten.
Quelle: Interview mit Sönke Neitzel Bild: NDR/ARD Degeto/SWR ndr.de
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