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Hollywood Confidential - die Schattenseite des Paradieses
Die Geschichte Hollywoods ist eng mit Skandalen verbunden - hinter und vor der Kamera. Denn Filme zeigten auf der Leinwand schon früh, was die Zuschauer eigentlich nicht sehen sollten: Gewalt, Sex, Drogen und die Entartungen des gesellschaftlichen Lebens. Doch es blieb nicht bei der Darstellung, die Filmschaffenden lebten die Exzesse auch, so dass sie schon bald für Aufsehen und Aufmerksamkeit sorgten.
Die Dokumentation beginnt im Jahr 1923. Mit Entsetzen verfolgen die Sittenwächter die Skandale, die regelmäßig das moderne Babylon erschüttern, und fordern einen Boykott gegen Hollywood, seine verderbten Sitten und den Schmutz und Schund, den die Filmleute produzieren. Die Frage, welchen Einfluss das Kino auf die Gesellschaft hat, wird heftig diskutiert. Anfang der 30er Jahre rüsten die katholischen Tugendwächter so massiv gegen Hollywoods Sittenverfall auf, dass die Studios sich in ihrer Existenz bedroht sehen. Die mächtigen Filmbosse haben keine andere Wahl, als sich einem Moralkodex zu unterwerfen. Die Selbstzensur, die sich die Filmindustrie von den Sittenwächtern auferlegen lässt, verliert in den 50er Jahren nach und nach an Bedeutung. Nun rütteln das neu aufkommende Medium Fernsehen, der Einfluss des europäischen Films und die wachsende Forderung nach Meinungsfreiheit an den Festen des Kinos. Autoren und Regisseure bringen bis dato verbotene Themen auf die Leinwand: Drogen, Gewalt unter Jugendlichen, Prostitution, Abtreibung, Kritik am American Way of Life. Mit seinem Thriller „Psycho”, einer Mischung aus Gewalt, Horror und Erotik, setzt Alfred Hitchcock dem Sittenkodex 1960 endgültig ein Ende. 1967 läutet das Gangsterporträt „Bonnie und Clyde” von Arthur Penn ein neues Kapitel in der amerikanischen Filmgeschichte ein. Hollywood setzt jetzt auf einen Mix aus Sex, Gewalt und Kunst. Die 70er Jahre gelten als das Jahrzehnt der filmischen Exzesse. Erst Mitte der 70er setzt Hollywood auf seichte Blockbuster, die nur noch auf einen breiten Massengeschmack setzen.
Quelle: Jérôme Korkikian Bild: Arte arte.tv
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Der Skandal-Künstler Kenneth Anger hat über die Anfangszeit Hollywoods das Buch "Hollywood Babylon" geschrieben. Das Werk ist voller Gerüchte, Lügen und Halbwahrheiten, genießt aber dennoch Kultstatus und hat für eine Vielzahl von Legenden gesorgt, die sich heute noch halten (z.B. das die Schauspielerin Clara Bow Sex mit einer ganzen Football-Mannschaft hatte). Die Podcasterin Karina Longworth hat eine Staffel ihres Podcasts "You Must Remember This" dieser kruden Sammlung von Fake News gewidmet und diese debunked. Höchst hörenswert!
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