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Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Politische Wissenschaft, Journalistik und Kriminologie studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, als Redakteur bei ZEIT Online und P.M. History gearbeitet und als selbstständiger Journalist für ZEIT, PM, PM History, Stern, Spiegel Geschichte, G/Geschichte, Geo Epoche und andere Medien. Hat über Piraterie auf dem Mittelmeer promoviert. Die Doktorarbeit erschien 2018 bei edition lumiere.
Hauke Friederichs interessiert sich für Krisen und Konflikte, Armeen und Rüstung, Kriminologie und Verbrechensbekämpfung und viele andere Themen. Bei S. Fischer veröffentliche er 2018 gemeinsam mit Rüdiger Barth "Die Totengräber". Ein Buch über die letzten Tage der Weimarer Republik. Danach folgte 2019 "Funkenflug" über den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Am 15. März 2021 erscheint "Das Wunder von Dünkirchen" im Aufbau-Verlag. Es beschreibt die Rettung von mehr als 300.000 Soldaten der Alliierten während der deutschen Westoffensive 1940.
Die Langeweile war sein schlimmster Feind: Hermann Heinrich Ludwig Graf von Pückler-Muskau suchte stets das Abenteuer, ob auf dem Schlachtfeld oder bei Liebschaften. Schon in jungen Jahren hatte er so viel Geld seiner Familie ausgegeben, dass er fast enterbt worden wäre. Und 1815, bei der Schlacht bei Waterloo, wäre er fast gestorben.
1785 wurde er geboren, 1817 schloss Pückler eine Ehe mit Lucie von Pappenheim, die ihm eine üppige Mitgift einbrachte. Doch auch das Geld seiner Frau hatte er rasch aufgebracht. 1826 ließ sich Pückler scheiden und reiste nach England. Dort reüssierte er als Dandy auf Brautschau: Charles Dickens verewigte ihn in den „Pickwick Papers“ als den mit Akzent parlierenden „Count Smorltork“ verewigte.
Der Fürst war ein Wein-Liebhaber und -Kenner: Er führe gern "Wein im Munde". Auch für Champagner konnte er sich begeistern. „Es ist mir sehr unangenehm, Sie benachrichtigen zu müssen, dass, nachdem ich 200 halbe und fünfzig ganze Flaschen Champagner von derselben Qualität wie früher bei Ihnen bestellt hatte, ich nun, da der Wein angekommen, zu meinem größten Verdruß, nachdem ich von vier verschiedenen Flaschen gekostet, finde, daß dieser mir gesandte Wein einen mir ganz fatalen fettigen Beigeschmack hat, so daß ich ihn weder selbst zu trinken noch meine Gästen vorzusetzen im Stande bin“, schrieb er am 21. April 1850 an einen Weinhändler.
Dieser Ton in seinen Schreiben war nicht außergewöhnlich. Einem anderen Händler schrieb er ähnlich harsch: „Ihr Kommissionär in Berlin hat mir hundertzwanzig halbe Flaschen eines Champagnerweins geschickt, der so viel schlechter war als der vorige, dass ich verpflichtet bin Ihnen mitzuteilen, dass ich ihn nicht akzeptieren kann,“ schrieb Pückler am 5. November 1856.
In seinen Tafelbüchern ließ er notieren, was auf die Tafel kam, an Speisen und Getränken. Diese Notizen sind Zeitdokumente. Daniel Deckers beschreibt in der FAZ, wie der Fürst speiste und lebte. Ein Genuss.
Quelle: FAZ Bild: Bundeskunsthalle ... faz.net
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