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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Als ich in „Postcapitalism“ warnte, die Globalisierung werde zusammenbrechen, wenn wir den Neoliberalismus nicht abschaffen, nannte die Financial Times dies „unnötig schrill“. Es hat sich gezeigt, dass es noch nicht schrill genug war.
Rückblende 1857:
Friedrich Engels glaubt das Ende des Kapitalismus zum Greifen nah. Freudig schreibt er:
In Hamburg sieht es großartig aus. Ullberg und Cramer, ... die mit Schulden von Bank Mk. 12 000 000 falliert sind ... hatten ein Kapital von nicht mehr als 300 000 Mark!! ... So komplett und klassisch ist noch nie eine Panik gewesen wie jetzt in Hamburg. Alles ist wertlos, absolut wertlos, außer Silber und Gold.
Bald schon lernten Marx und Engels den Kapitalismus besser verstehen. Noch eine schwere Krise erlebten Marx und Engels, die Ulrike Herrmann so kommentiert:
1873 kam es erneut zu einer Weltwirtschaftskrise, die zu den schwersten Crashs in der Geschichte gehört. .. Doch während wieder Panik um sich griff, blieb Marx ganz ruhig: Er hatte den Glauben aufgegeben, dass der Kapitalismus durch seine Krisen kollabiert.
Seitdem glaubten immer wieder kluge Beobachter, das Ende des Kapitalismus sei eingeleitet. Nun gehört Paul Mason dazu.
Sein Fazit:
Für die neuen progressiven politischen Bündnisse ... bedeutet das: Sie müssen den kommenden Kulturkrieg intelligent führen. Der Staat, der von den Bewegungen für Umwelt und soziale Gerechtigkeit so lange vernachlässigt wurde, wird bei der Lösung unserer Probleme eine zentrale Rolle spielen.
Ein erheblicher Teil der Politik ist durch und durch unwirklich geworden. Dies liegt an den beiden technokratischen Grundannahmen unserer Zeit – dass das momentane soziale System zu einer kohlenstofffreien Gesellschaft führen kann und steigende Schulden durch Buchgeld für immer ausgeglichen werden können. Wir müssen dieser Sache endlich auf den Grund gehen.
The Future Is Unwritten.
Quelle: Paul Mason u. a. ipg-journal.de
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