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Zeit und Geschichte

Gestern & Heute: Die Grenzen der Sprache in Zeiten des Krieges

Achim Engelberg
schreibt, kuratiert, gibt heraus
Zum Kurator'innen-Profil
Achim EngelbergDienstag, 25.10.2022

... ist ein zentrales Thema der Rede des Friedenspreisträgers des Deutschen Buchhandels. Die Ansprache des ukrainischen Autors und Musikers Serhij Zhadan hat Wucht, Schärfe und enthält auch Fragwürdiges.

Ab ca. Minute 40 kann man diese Ansprache im Hauptteil sehen und hören.

Hier kann man sie nachlesen. Sie hat immer wieder denkwürdige szenische Einsprengsel, die aber beim Thema bleiben:

Der große Krieg dauerte schon zwei Monate, sie alle hatten schon in den Schützengräben unter russischem Beschuss gesessen. Jetzt standen sie hier, lächelten und rissen Witze. Mit diesen Augen, in denen man zwei Monate Hölle lesen konnte. »Ich habe es schon bis ins Lazarett geschafft«, erzählt einer. »Die Russen haben Phosphorbomben abgefeuert, mich hat‘s erwischt. Halb so wild, bin gesund und munter. Bald geht’s zurück an die Front.« In so einem Moment weißt du nicht, was du sagen sollst – die Sprache lässt dich im Stich, die Sprache genügt nicht, die passenden Worte müssen erst noch gefunden werden. Und sie werden sich finden.

Wer mehr wissen will über den Werdegang dieses ukrainischen Ausnahmekünstlers wird bei dekoder fündig.

Seine Bücher und Lieder sind tief verwurzelt in der Geschichte seiner Region (der beeindruckende Stadt Charkiw) und in der Geschichte der Ukraine.

Hier sei noch an ein kleines Dossier zum großen Serhij Zhadan erinnert, das ich im Juni zusammenstellte und in dem man auch seine Musik hören kann.

Marie Luise Knott stellt den Lyriker in der Tradition Brechts vor.

Die Welt wird nie mehr so sein wie früher

Wir werden nicht zulassen, dass sie so sein wird wie früher.

Gestern & Heute: Die Grenzen der Sprache in Zeiten des Krieges

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Kommentare 4
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor 2 Jahren

    Die Welt wird nie mehr so sein wie früher.
    Wir werden nicht zulassen, dass sie so sein wird wie früher.

    hui. Das hat was

    1. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor 2 Jahren

      Und solche Verse findet man häufig bei Serhij Zhadan. Es lohnt sich, ihn zu lesen.

  2. Christoph Weigel
    Christoph Weigel · vor 2 Jahren

    als ergänzung zu lesen, das interview mit serhij zhadan in der «Republik» :
    https://www.republik.c... (paywall)

    1. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor 2 Jahren · bearbeitet vor 2 Jahren

      Danke für die Ergänzung. Die Paywall ist momentan aufgehoben.

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