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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Als die Journalistin und Buchautorin Bettina Gaus am 27. Oktober 2021 mit nur 64 Jahren starb, war die Betroffenheit groß.
Über 30 Jahre schrieb sie für die taz als Afrika-Korrespondentin, als Leiterin des Parlamentsbüros und schließlich als politische Korrespondentin. Sie erlebte, wie Geschichte entstand.
Warum aber verließ die gesundheitlich schon angeschlagene Autorin "ihre" taz und publizierte in ihren letzten Monaten im Spiegel?
Die Antwort führt uns zurück auf eine Kolumne vom 21. Juni 2020. Sie ist Teil einer innerredaktionellen Debatte über den Text „All cops are berufsunfähig“ von Hengameh Yaghoobifarah, in der Polizisten mit Müll gleichgesetzt worden sind. Diese Verletzung der Menschenwürde empörte Bettina Gaus, die links und bildungsgesättigt war und einen guten moralischen Kompass hatte. Sie schrieb:
Die böseste, verletzendste Diskussion, an die ich mich erinnere, ging um die Frage, ob internationale Militäreinsätze gegebenenfalls unter Preisgabe des Völkerrechts befürwortet werden sollten. Ich war und bin dagegen. Aber nicht einmal auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzung habe ich geglaubt, dass diejenigen, die eine andere Position einnahmen als ich, etwas anderes als vor allem die Menschenrechte im Blick hatten. Ach, Erich Rathfelder. Lass uns mal wieder treffen.
Das war ernst damals. Sehr ernst. Und dennoch von wechselseitigem Respekt geprägt. Die Kolumne von Anfang dieser Woche, in der eine Berufsgruppe mit Abfall gleichgesetzt wird, wirkt auf mich unernst, kokett, provokant. Ich spüre keine Verzweiflung, sondern ich meine, Clickbaiting zu erkennen. Was für eine kleine Münze.
Der interne Streit eskalierte so heftig, wie erst jetzt allgemein bekannt wird, dass Bettina Gaus die taz verließ. Ihr Witz passte nicht mehr in die Blase zunehmender sich erwacht glaubender Ungebildeter, nein, Verbildeter.
In ihrer letzten Kolumne für die taz heißt es, was man mit dem Wissen von heute nicht mehr überlesen kann:
Kontroversen über außenpolitische Fragen sind selten geworden. Das mag sich ändern, wenn der US-Präsident noch häufiger andere Staatschefs als Mörder bezeichnet. Bisher jedoch ist es der Fall. Es gibt dafür gute Gründe. Allerdings gibt es dafür auch schlechte Gründe – dann nämlich, wenn Debatten sich verästeln und nur noch für Eingeweihte verständlich sind.
Und es gibt wie so oft in ihren Beiträgen erfahrungsgesättigte Sätze zum Merken:
Je weniger Macht jemand hat, desto mehr weiß sie oder er über die Mächtigen.
In den wenigen Arbeiten für den Spiegel verlor sie nicht ihren Witz, die Überschrift dieses piq ist der einer ihrer letzten Kolumnen. Ihre analytische Schärfe blieb erhalten, etwa in diesem Stück zum Afghanistan-Desaster, wie auch in ihrem letzten Artikel unerwartete Einschätzungen.
Ihre Arbeit muss nun von anderen gemacht werden; Bettina Gaus dazu noch mal zu lesen, bleibt anregend.
Quelle: Bettina Gaus, Jan Fleischhauer Bild: Ben Curtis/ap taz.de
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Was soll denn "bildungsgesättigt" bedeuten?