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Zeit und Geschichte

Geheimkommando Bodensee – Wie ein Beamter 1945 Schiffe vor der Zerstörung durch die Wehrmacht rettet

Hauke Friederichs
Journalist und Autor
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Hauke FriederichsMontag, 05.12.2016

In der Nacht vom 25. auf den 26. April 1945 brechen drei Konvois von Lindau zu einer riskanten Fahrt auf. Elf deutsche Passagierschiffe der Reichsbahn fliehen über den Bodensee in die Schweiz. Alfred Otter, Abteilungschef des Staatsunternehmens, hat für sie bei einem Kollegen von den Schweizerischen Bundesbahnen quasi politisches Asyl für die kleine Flotte beantragt. Denn die Wehrmacht wollte die im April 1945 noch vorhandenen elf Bodenseeschiffe zerstören, damit sie den vorrückenden Alliierten nicht beschlagnahmt werden konnten.

Die deutsche Niederlage stand bereits fest. Otter wollte die Strategie der "verbrannten Erde" nicht akzeptieren. In der zweiten Aprilhälfte rückten die Gegner Hitler-Deutschlands immer weiter vor: Von Westen zogen die Franzosen zum Bodensee und von Norden kamen die Amerikaner. 

"Am 30. April marschieren französische Truppen in Lindau ein, und nach Kriegsende, am 17. Mai 1945, übergeben die schweizerischen Behörden die Schiffe der französischen Besatzungsmacht, die sie ans Nordufer zurückführt", schreibt Paul Schneeberger in der NZZ. Die mutige Aktion hatte weder für den Beamten Otter – noch für die Seeleute negative Konsequenzen. Die Nationalsozialisten in der Region hatten schon andere Sorgen. Einige NS-Vertreter versuchten später vor den Alliierten über den Bodensee zu entkommen.

Geheimkommando Bodensee – Wie ein Beamter 1945 Schiffe vor der Zerstörung durch die Wehrmacht rettet

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