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Zeit und Geschichte

Erster westdeutscher Geheimdienst: ein freikorpsähnlicher Männerbund mit zahllosen NS-Verbrechern

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
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Dirk LiesemerFreitag, 07.10.2016

Seit 2011 erforscht eine unabhängige Historikerkommission die Vergangenheit des Bundesnachrichtendienstes und seines Vorgängers, der Organisation Gehlen — benannt nach ihrem Leiter Reinhard Gehlen, einem früheren Generalmajor der Wehrmacht. Im Interview berichtet der Historiker Klaus-Dietmar Henke, wie der westdeutsche Geheimdienst von Männern aufgebaut wurde, die im Nationalsozialismus für schwere Verbrechen verantwortlich waren. Laut Henke habe man diesen Leuten im neuen Nachrichtendienst auf Schritt und Tritt begegnen können. Sie lebten gut versorgt und mussten keine Strafverfolgung befürchten, zumal sie von amerikanischen Diensten protegiert wurden. Erst in den 60er-Jahren kam es zu vorsichtigen Überprüfungen und Enttarnungen, allerdings nicht aus ethischen oder juristischen Gründen. Kürzlich erschienen im Ch. Links Verlag die ersten vier Teile einer Dokumentation, die auf 13 Bände anwachsen wird.

Erster westdeutscher Geheimdienst: ein freikorpsähnlicher Männerbund mit zahllosen NS-Verbrechern

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Kommentare 3
  1. Gurdi (Krauti)
    Gurdi (Krauti) · vor 8 Jahren

    Da dürfte es einiges auszubuddeln geben. Man hat sich die abneigung des Kommunismus geschickt zu nutze gemacht damals. Die Nazis boten ja auch noch damals Ihre Unterstützung an vor Kriegsende gegen die Sowjetunion. Auch vor dem WW2 versuchten die Nazis Ihre Anti-Kominternfront auszuweiten und so waren Sie nach dem Krieg quasi die "natürlichen Verbündeten".

    1. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor 8 Jahren

      Sehe ich auch so, da ist noch einiges zu erwarten. Interessant wird es auch, wenn eines Tages genauer untersucht wird, wie die alten NS-Seilschaften zwischen BND, Ministerien und Ämtern noch weiter funktioniert haben.

    2. Gurdi (Krauti)
      Gurdi (Krauti) · vor 8 Jahren

      @Dirk Liesemer Am ende des Tages darf sich aber auch keine Illusionen machen. Die NSDAP hatte ganz Deutschland druchdrungen, einen funktionsfähigen Staatsapparat aufzubauen ohne die vorherigen Strukturen und damit natürlich auch das Personla zu nutzen war unmöglich. Was passiert wenn man ein solches Projekt versucht lässt sich im Irak anschaulich begutachten.

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