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Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Politische Wissenschaft, Journalistik und Kriminologie studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, als Redakteur bei ZEIT Online und P.M. History gearbeitet und als selbstständiger Journalist für ZEIT, PM, PM History, Stern, Spiegel Geschichte, G/Geschichte, Geo Epoche und andere Medien. Hat über Piraterie auf dem Mittelmeer promoviert. Die Doktorarbeit erschien 2018 bei edition lumiere.
Hauke Friederichs interessiert sich für Krisen und Konflikte, Armeen und Rüstung, Kriminologie und Verbrechensbekämpfung und viele andere Themen. Bei S. Fischer veröffentliche er 2018 gemeinsam mit Rüdiger Barth "Die Totengräber". Ein Buch über die letzten Tage der Weimarer Republik. Danach folgte 2019 "Funkenflug" über den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Am 15. März 2021 erscheint "Das Wunder von Dünkirchen" im Aufbau-Verlag. Es beschreibt die Rettung von mehr als 300.000 Soldaten der Alliierten während der deutschen Westoffensive 1940.
Sie flohen vor den Nationalsozialisten hierher, kamen oft mit wenig Habe, lebten an der Küste des Mittelmeers, genossen das Klima und schufen Kunst und Kultur von Weltrang. Sanary-sur-Mer, ehemals ein kleines Fischerdorf, das in den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts bereits vor allem von Touristen lebte, bot Flüchtlingen aus Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg eine neue Heimat.
Einer der ersten Exilanten, der sich hier in Frankreich dauerhaft niederließ, war der Elsässer Schriftsteller René Schickele. Er kam bereits 1932 nach Sanary-sur-Mer, vor der Machtübernahme Adolf Hitlers. Ihm folgten viele weitere Flüchtlinge in die Region, darunter große Namen wie Heinrich, Thomas und Katia, Erika, Klaus und Golo Mann, Franz Werfel und Alma Mahler, Ludwig Marcuse, Stefan Zweig, Alfred Kantorowicz, Alfred Kerr, Erich Maria Remarque. Aber auch weniger berühmte Emigranten wie Joseph Breitbach, Emil Julius Gumbel, Franz Schoenberner, Hilde Stieler oder Emil Alphons Rheinhardt.
„Bisweilen war ein guter Teil der besten deutschen Literatur im Dorf und saß im 'Marine' oder bei der 'Witwe Schwob'", erinnerte sich Ludwig Marcuse später an die Jahre in dem Küstenort. "Sanary war ein sehr umfangreiches 'Romanisches Café', mit Marmor-Tischen und Badehosen (…). Die Luft war geschwängert mit originellen Aperçus, Indiskretionen und Krächen."
Mit Kriegsbeginn im September 1939 endete die Ruhe für die Flüchtlinge in Sanary. Im Herbst inhaftierten die französischen Behörden viele deutsche, österreichische und tschechische Emigranten als "feindliche Ausländer" – auch wenn sie als Hitler-Gegner nach Frankreich geflüchtet waren. Einem Teil von ihnen gelang es, weiter zu fliehen: nach Großbritannien oder in die Vereinigten Staaten.
In ihrem Buch: "Exil unter Palmen" erzählt Magali Nieradka-Steiner (Theiss Verlag 2018) die Geschichte der deutschsprachigen Gemeinde in Sanary-sur-Mer. Die Lektüre lohnt sich ebenso wie ein Besuch des Küstendorfes.
Quelle: Gedenkorte Europa gedenkorte-europa.eu
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