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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Fundstücke
Michaela Müller, in Dachau geboren, studierte Politikwissenschaften, Zeitgeschichte und Geschichte Asiens in Berlin. Sie schreibt über Menschenrechte, Migration und Ostafrika. Aufenthalte in Kenia, New York, Paris, Somalia und Somaliland. Bücher/Essays: Vor Lampedusa (2015), Auf See. Die Geschichte von Ayan und Samir (2016). Für piqd wählt sie Texte über die Geschichte des Holocaust, Arbeitergeschichte, Migration und Mentalitätsgeschichte aus.
Die Frage, die ich mir stellte, als ich von Magnus Brechtkens Biografie über Albert Speer hörte, war: Warum 2017 noch eine Biografie über Albert Speer? In dem Interview mit Brechtken, dem stellvertretenden Direktor des Instituts für Zeitgeschichte, stellt Stefan Reinecke diese Frage gleich zu Anfang. Brechtkens Antwort ist denkbar knapp: „Weil es noch keine archivbasierte gab."
Aber allein dass man sich die Frage stellt, ist symptomatisch. Muss man das Bild, das man bislang von Albert Speer hatte, korrigieren? Magnus Brechtkens Antwort ist klar: ja. Speer war kein Mitläufer, „kein guter Nazi", obwohl sich diese Meinung noch immer hält.
Das stellt schon 1982 der damalige Doktorand Matthias Schmidt dar. Er veröffentlicht die Dissertation „Speer - Das Ende eines Mythos“. Wahrgenommen wird sie von der Öffentlichkeit nicht.
„Das Bild von Speer, der an jüdische Organisationen und auch Simon Wiesenthal spendet, Historikern als Augenzeuge viel wert ist, ist seit Jahren tief eingefräst“
Der Autor Joachim Fest, der an Speers Erinnerungen mitgearbeitet hat - das Buch wird zum Bestseller - sieht jedoch sehr wohl, dass er die neue Quellenlage eigentlich nicht ignorieren kann und schreibt zum Buch von Schmidt: „Im Ganzen enthält es exakt das, was ich mitunter befürchtet hatte“.
„Im Rückblick ist frappierend, dass von fast allen die Kluft zwischen Fakten und Speers Legenden übersehen wurde. 1948 taucht ein Dokument auf, das bewies, dass Speer 13,7 Millionen Reichsmark für die Bauten in Auschwitz bewilligt hatte, inklusive Krematorien.“
Quelle: Stefan Reinecke Bild: ullstein bild taz.de
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Vor Jahren sprach ich mit Gitta Sereny https://de.wikipedia.o...
Eine Frau, die mit Albert Speer sprach, aber auch mit anderen Tätern. Sie glaubte, dass Albert Speer beim Nürnberger Prozess Reue spielte, schließlich ging es
ums Überleben.
»Aber ich sag: teilweise. Denn in Nürnberg beeindruckte es ihn sehr,
was er da sah in diesen Filmen von den Lagern und was er erfuhr über
das, was die Nazis den Juden angetan haben. ... Das war der Moment, wo er begann, sich selbst zu beschuldigen für den Tod der Juden, was natürlich verkehrt war. Er war zu
beschuldigen für die Sklavenarbeiter, aber nicht für den Tod der Juden, er
hatte nichts damit zu tun gehabt. Aber er fühlte nur dafür Schuld. Das war
sozusagen mein Kampf mit ihm, und ich hab verloren. Ich versuchte ihn
zur Einsicht zu bringen, dass die Sklavenarbeiter seine Schuld waren.
Natürlich wusste er, wie man sie behandelte, nicht überall, aber an vielen
Orten. Er hat es aber vollkommen übersehen, denn die Sklavenarbeiter
waren für ihn eine Konsequenz des Krieges und daher annehmbar. Das
ist ganz falsch, aber so war er.«