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Zeit und Geschichte

"Das Letzte gewagt, um Deutschland vor dem Untergang zu bewahren". Ein Bericht vom 20. Juli 1944

Hauke Friederichs
Journalist und Autor
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Hauke FriederichsMontag, 23.07.2018

Die Bombe explodierte unter dem Kartentisch, aber der Diktator überlebte. Das Attentat auf Adolf Hitler ging schief. In Berlin im Bendlerblock versuchten die Verschwörer, die Macht zu übernehmen. General Friedrich Olbricht, Chef des Allgemeinen Heeresamtes und Kopf der Attentäter vom 20. Juli 1944 wusste, dass der Versuch gegen Hitler zu putschen misslungen war. Er bestellte seinen Schwiegersohn, Major Friedrich Georgi, am Abend zu sich.

Olbricht bat den Major der Luftwaffe, sich um seine Familie zu kümmern. Und er erläuterte seine Beweggründe und die politische Notwendigkeit des Attentats. Georgi war klar, dass es ein letztes Treffen mit seinem Schwiegervater war. Er sah auch Stauffenberg. In der Nacht notierte er noch seine Eindrücke. Das Deutsche Historische Museum in Berlin hat das Dokument online gestellt. Ein bewegendes Stück Zeitgeschichte.

Georgi berichtet darüber, wie den Verschwörern im Bendlerblock die Kontrolle entglitt, wie auf den Fluren geschossen wurde und wie er auf die Bitte seines Schwiegervaters hin, geflohen ist.

Ihm gelang es, den von hitlertreuen Einheiten eingekreisten Bendlerblock zu verlassen. Nachdem er zu seiner Dienststelle der Luftwaffe in Bernau zurückgekehrt war, schrieb er einen Bericht nieder.

Ich erwog den Gedanken, bei ihm zu bleiben und mit ihm in den Tod zu gehen. Ich habe es nicht getan, weil ich zu diesem Zeitpunkt in dem Glauben gewesen bin, daß ich leben muß, um für Eva und Rosemarie und meinen Sohn zu sorgen.

Ob ich diesen Entschluß immer billigen werde, vermag ich nicht genau zu sagen. Die Ungewißheit unser aller Schicksal hätte beide Entschlüsse begründet. Man kann den richtigen Entschluß ja noch nachholen, falls es sich herausstellen sollte, daß mein jetziger Entschluß falsch gewesen ist.
"Das Letzte gewagt, um Deutschland vor dem Untergang zu bewahren". Ein Bericht vom 20. Juli 1944

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