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Zeit und Geschichte

Als ein sowjetischer Oberst eine atomare Apokalypse verhinderte

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
Zum Kurator'innen-Profil
Dirk LiesemerFreitag, 04.03.2022

Schon lange nicht mehr war ein Atomkrieg so spürbar, zumindest nicht bei uns in Europa. Denn anderswo in der Welt, nämlich zwischen Indien und Pakistan herrscht ein permanentes, mehr oder weniger fragiles Gleichgewicht des Schreckens. Aber die beiden Länder sind weit entfernt, die Gefahr scheint überschaubar. Doch sie ist mir durchaus bekannt. Angesichts von Putins wüsten Drohungen erinnere ich mich derzeit mehr als sonst an meine Kindheit, die ich im Schatten einer Nato-Station im Eggegebirge verbracht habe, auf der in den 80er-Jahren Patriot-Abwehrraketen deponiert wurden. Der Station gegenüber hegten wir Kinder und auch die Erwachsenen höchst ambivalente Gefühle: Sie vermittelte zwar Sicherheit, aber jedem war klar, sie würde im Falle eines Angriffs zu den ersten Zielen gehören. Unser Dorf wäre dann nur noch Staub. Was damals niemand im Westen wusste: Zu jener Zeit schrappte Europa ganz knapp an einem Atomkrieg vorbei: Am 26. September 1983 verhinderte der sowjetische Oberst Stanislaw Petrow eine Katastrophe. An seine Geschichte, die erst lange nach dem Fall der Mauer bekannt wurde, muss ich derzeit denken.

Als ein sowjetischer Oberst eine atomare Apokalypse verhinderte

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Kommentare 1
  1. Christoph Weigel
    Christoph Weigel · vor mehr als 2 Jahre

    wie gut, einmal wieder an stanislaw petrow erinnert zu werden! ich hatte vor langer zeit (erfolglos) versucht, ihn für den 'alternativen nobelpreis' vorzuschlagen. aber er hat ja zu recht einige internationale ehrungen erhalten, erfreulicherweise.

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