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1918 und 1939: Europa zwischen den Weltkriegen - eine vierteilige Radioserie
Autor und Journalist
Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Ein transnationaler und damit ungewöhnlicher Blick auf das Europa der Weimarer Zeit: Knapp zwei Stunden lang wird aus Tagebüchern und Zeitdokumenten jener so verworrenen Epoche erzählt, die auch anders, friedlicher hätte enden können. Was hofften, planten und fürchteten Menschen wie die Kommunistin Käte Duncker, der Schriftsteller Gustav Regler, der in Paris lebende junge Ho Chi Minh, die britische Adlige und Hitler-Bewunderin Unity Mitford, ferner die bewundernswert mutige französische Anarchistin May Picqueray sowie der Kriegsheimkehrer Rudolf Höß, der später zum Lagerkommandanten von Auschwitz-Birkenau aufstieg? Zwar treffen sich die Menschen nicht, vielmehr verlaufen ihre Biographien parallel nebeneinander her, weshalb man fragen kann, weshalb genau diese Lebensläufe ausgewählt wurden. Allerdings stehen ihre politischen Einstellungen für die ideologischen Strömungen, die sich mit zunehmender Brutalität bekämpfen. Die Serie zeigt, wie offen politische Entwicklungen sind. Anders gesagt: Wir sollten die Zwangsläufigkeit, die wir historischen Verläufen im Nachhinein gerne unterstellen, viel häufiger hinterfragen.
PS: Gerade gesehen, dass Mit-piqer J. Olaf Kleist die TV-Version der Serie empfiehlt.
Quelle: Christine Sievers, Nicolaus Schröder Bild: SWR swr.de
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