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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Im Jahr 2016 waren rund 860.000 Menschen in Deutschland wohnungslos, davon 52.000 dauerhaft auf der Straße lebend. Zahlen, die sich unmittelbar im Stadtbild von Berlin, München, Frankfurt am Main etc. widerspiegeln. Keine Fahrt mit der U-Bahn ohne Bettler und kaum ein Sparkassen-Foyer ohne Obdachlose, die den Bankkunden die Tür aufhalten. So kommt es immer wieder zu Alltagsbegegnungen, die unterschiedlichste Reaktionen hervorrufen können. Mitgefühl, Überforderung, Relativierung, Ekel. Auf staatlicher Ebene wird Wohnungslosigkeit nicht wirksam bekämpft und Einzelmenschen wissen oft nicht, wie sie Obdachlose effektiv unterstützen können oder warum sie ihnen überhaupt helfen sollten. Um diese Unsicherheit zu reduzieren und gleichzeitig Vorurteile abzubauen, hat der Caritasverband für die Stadt Köln e.V. einen Leitfaden für die Begegnung mit bettelnden Menschen entwickelt. Dieser liefert nicht nur viele Hintergrundinformationen und Verhaltensempfehlungen, sondern räumt auch mit potenziell gefährlichen Mythen auf. Etwa dass es sinnvoll sei, obdachlosen Bettlern nur Lebensmittel und Kleidung zu schenken, da Bargeld bestehende Suchterkrankungen aufrecht erhalten würde. Das ist nicht ganz falsch, allerdings kann ein erzwungener kalter Entzug gerade im Winter lebensbedrohlich sein. Besser ist es, nach konkreten Notwendigkeiten zu fragen und im Zweifelsfall eben auch bedingungslos Geld zu schenken, selbst wenn dafür Alkohol gekauft wird. Und was der Leitfaden leider nicht anspricht: Es kostet keine Mühe, die Telefonnummer des örtlichen Kältebusses im Handy abzuspeichern – zum Beispiel für Berlin: 0178/5235838.
Quelle: Caritasverband für die Stadt Köln e.V. Bild: Jo Schwartz caritas.de
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Ich habe noch eine Doku entdeckt: "Puls 180: Arm trifft reich". Was man von Marcus von Anhalt hält, sei dahin gestellt. Aber was Thomas Adam von seiner Zeit als Obdachloser berichtet, gibt tiefe und ehrliche Einblicke in seine Gedankenwelt, in die Schwierigkeiten, in denen er sich befand. Ein wirklich interessantes Format, zwei so komplett gegensätzliche Lebenswelten gegenüber zu stellen: http://www.ardmediathe...
Schöne Übersicht. Schon erstaunlich wie viele Mythen, Verunsicherungen, Abwehrreflexe usw. im Umgang mit Obdachlosen existieren, obwohl sie ja im Alltag vieler Menschen so präsent sind. Noch eine Ergänzung zum Kältebus: Ich hab vor einigen Jahren mal ein Interview mit einem vom Kältebus geführt und damals beklagte er, dass viele Leute den Kältebus rufen, ohne dass der Obdachlose das überhaupt will. Also auch im Fall vom Kältebus: erst fragen, dann ggf. anrufen.
Danke für den piq!
Auch lesenswert hierzu: Ein zwei Jahre alter Text, der drei private Initiativen in Hamburg vorstellt http://www.zeit.de/ham...