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Kurator'in für: Volk und Wirtschaft Medien und Gesellschaft Technologie und Gesellschaft Fundstücke
Leitet das Digital-Team im Wirtschaftsressort der Süddeutschen Zeitung, was nicht heißt, dass er nur Nerd-Kram piqt. Studierte in Erlangen und Portland Politikwissenschaft und Amerikanistik, schrieb in Nürnberg, Berlin, New York und München. Interessiert an allem Politischen. Am Absurden sowieso. Süchtig nach Longreads.
Die Bauernproteste haben viele aufgewühlt. Die Demonstranten nannten das geplante Ende der Agrardiesel-Subvention als Auslöser. Kritiker der Proteste verwiesen darauf, dass die Landwirtschaft die am stärksten subventionierte Branche sei, die Bauern müssten nach dem Haushaltsdesaster der Regierung also dieses Mal verzichten wie andere Gruppen auch.
Geht es denn Bauern also zu gut? Die Antwort darauf ist natürlich wie so oft: Kommt drauf an. Die aus Landwirtschaft spezialisierte Journalistin Tanja Busse beschreibt in diesem SZ-Artikel differenziert die Gemengelage auf den Höfen:
Ein Text, der kompakt über die wichtigsten Probleme und Erfolge der Bauern informiert. Und der aufklärt: Der Agrardiesel ist im Vergleich mit anderen Faktoren ziemlich egal.
Quelle: Tanja Busse Bild: Imago Artikel kostenpflichtig www.sueddeutsche.de
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Interessant finde ich an der "Bauernfrage" ja vor allem, wie die CSU das hinbekommen hat. Also auch die CDU, aber Bayern ist krass in der Sache. Sie regiert Bayern seit ich glaube 1957. Die Grünen hatten bekanntlich eher mal nicht so viel Einfluss auf das, was Bauern in Bayern betrifft. Nirgendwo bundesweit sind so viele Bauern eingegangen wie in Bayern. Die verbliebenen Betriebe werden immer größer und immer abhängiger von äußeren Faktoren (Preispolitik, verarbeitende Industrie, Subventionen). Alle irgendwie neuen Perspektiven für kleine und mittlere Landwirte in Bayern kommen letztlich aus der ökologischen Wende - Regionalvermarktung, Bio, Biogas, Windkraft, Photovoltaik. Trotzdem kanalisiert sich die Wut der bayrischen Bauern fast komplett auf die Grünen. Ein wenig Ampel, ein wenig EU, aber die Kritik (oder wenn man die Transparente an den Traktoren gelesen hat - der Hass) geht Richtung Grüne.
Habe vor zwei Wochen mit 2 Bauern darüber diskutiert und sie waren selber ratlos - klar ist, dass sie genervt sind, von den ökologischen Vorgaben oder Tierschutzvorgaben. Weniger weil sie die komplett verkehrt finden, sondern weil sie sich bevormundet sehen und dabei aber alleingelassen bezüglich der Folgekosten solcher Vorgaben. Die Vorgaben kommen aber halt aus einer Politik, die wieder wenig Einfluss der Grünen beinhaltet.
War das einfach großartige Kommunikation auf der schwarzen Seite oder sehr schlechte bei den Grünen? Jedenfalls erstaunlich, was für einen historisch generellen Sündenbock die Partei im Moment abgibt.