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Volk und Wirtschaft

Warum wurde das Arbeitsvolk nicht „überflüssig“ - die historische Diskussion zur Arbeitslosigkeit

Thomas Wahl
Dr. Phil, Dipl. Ing.
Zum Kurator'innen-Profil
Thomas WahlSamstag, 01.12.2018

Die Angst vor Arbeitslosigkeit begleitet die Geschichte der „großen Maschinerie“, wie sie Marx genannt hat, seit ihren Anfängen. Noch älter ist die Diskussion über den Wert von Arbeit - beginnend mit den alten Griechen, die Arbeit eher verachteten und den Sklaven überließen. In der christlichen Tradition ist Arbeit dann die Strafe Gottes für Adams Verfehlung - das Essen der verbotenen Frucht „Erkenntnis“. Gott machte Arbeit zur Mühsal.

Sind nun Maschinen Drohung oder Ausweg aus der Mühsal? Damit haben die Ökonomen der Neuzeit sich immer wieder beschäftigt. David Ricardo hat in seinen Gedanken über das Maschinenwesen gezeigt, dass technischer Fortschritt zur Verringerung von Beschäftigung führen kann - aber nicht muss.

Die Diskussion danach unterscheidet zwischen „Prozess-Innovationen“, die durch höhere Effizienz Arbeit reduzieren und „Produktion-Innovationen“, die neue Arbeit generieren. J. M. Keynes prophezeite 1930, dass es 100 Jahre später möglich sei, nur 15 Stunden in der Woche zu arbeiten. Wenn auch der Weg dahin nicht glatt verlaufen würde, könnte er doch die ökonomischen Probleme der Menschheit lösen. Er knüpft damit an Marx an, der die Maschinerie als den Weg in das „Reich der Freiheit“ gesehen hatte - zumindest im Kommunismus.

In der Realität sanken in der Tat die Arbeitsstunden und stieg der Wohlstand der Arbeitenden:

From the mid-1800s, hours of work started to fall from a peak of 60–70 hours a week to about 55 hours by 1914, and then further throughout the twentieth century, as workers took out some of their income gains in greater leisure. The first consequence of wage rises is to increase hours of work in expectation of more consumption; but when people are sufficiently sated they reduce their work effort. Something like this seems to have happened.

Der Autor ist für die Zukunft allerdings skeptisch, ob dieser Prozess sich fortsetzen wird. Ich denke, wir sollten mehr Vertrauen in die Fähigkeiten künftiger Generationen haben, dieses Problem zu lösen.

Warum wurde das Arbeitsvolk nicht „überflüssig“ - die historische Diskussion zur Arbeitslosigkeit

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Kommentare 1
  1. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor fast 6 Jahre

    Dazu passend auf Spiegel Online: Die große Sehnsucht: mehr Freizeit http://www.spiegel.de/...

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