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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Der letzte Hochschulbildungsreport hat das Problem der mangelnden Chancengerechtigkeit bei der Hochschulbildung noch einmal sehr deutlich gemacht:
Im deutschen Bildungs- und Hochschulsystem herrscht eine starke soziale Selektivität vor. An allen Stufen des Bildungssystems sind für Nichtakademikerkinder die Beteiligungsquoten an Bildung niedriger und an allen Schwellen sind ihre Abgangsquoten höher. Dies ist nicht (allein) auf Leistungsunterschiede zurückzuführen und weist deshalb nicht nur auf eine eingeschränkte Chancengerechtigkeit, sondern auch auf verschenktes intellektuelles Potenzial hin.
Lösungsansätze sehen meist die Erhöhung und flexiblere Ausgestaltung des BAföGs und die bessere Betreuung der Betroffenen während des Studiums vor. Wichtige Schritte, die jedoch einen zentralen Aspekt ausblenden: Bereits vor dem Antritt eines Studiums haben Kinder aus nichtakademischen Familien große Zugangsprobleme, insbesondere wenn sie prekär leben, also etwa Arbeitslosengeld 2 beziehen. Ein blinder Fleck über den Katja Urbatsch im Interview mit Zeit Campus spricht. Sie ist die Gründerin von Arbeiterkind.de, einer gemeinnützigen Organisation, die Nichtakademikerkinder beim Studieneinstieg unterstützt.
Wir reden immer über Bafög-Erhöhung, aber wir reden nicht darüber, dass es für unsere Zielgruppe eines der größten Probleme ist, vor dem Studium in Vorleistung zu gehen. Die Semestergebühren sind nur der Anfang: Als Nächstes kommen Fahrtkosten, Umzugskosten, Kosten für Lebensmittel, die Kaution für das WG-Zimmer, die erste Miete.
In Mittelschicht-Familien stellen diese Vorleistungen meist kein unüberwindbares Problem dar, in einer ALG2-Bedarfsgemeinschaft stehen sie der Immatrikulation aber nachhaltig entgegen.
Wie soll jemand, der aus einer Hartz-4-Familie kommt, diesen Studienbeitrag im Voraus zahlen, wenn man nur 100 Euro zusätzlich verdienen darf und die Familie gar nicht mehr haben darf?
Weil es BAföG erst nach diesen Hürden gibt, lautet die Antwort meist: Verschuldung.
Quelle: Friederike Hoppe Bild: chuttersnap/unspl... zeit.de
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