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Volk und Wirtschaft

Von Pillen und ihren Preisen: Manchmal hilft Tricksen

Antje Schrupp
Politikwissenschaftlerin, Journalistin
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Antje SchruppDonnerstag, 03.05.2018

Preisfindung ist in vielen Bereichen eine etwas mysteriöse und oft willkürliche Angelegenheit, ganz besonders gilt das in der Pharmazie. Diese Geschichte ist dafür ein schönes Beispiel.

Vor eineinhalb Jahren kamen Pillen zur Aids-Prophylaxe auf den Markt – eine gute Sache, zum Beispiel für Menschen, deren Partner_innen HIV-positiv sind. Allerdings war das nur für was für Reiche, die Pillen kosteten nämlich über 800 Euro im Monat, auch Nachahmerprodukte kosteten noch 560 Euro. 

Inzwischen kosten sie nur noch 50 Euro: Dank eines Kölner Apothekers, der sich – aus Aktivismus für die Sache heraus – einen kleinen Trick hat einfallen lassen. 

Das Beispiel zeigt allerdings auch das Dilemma der toxischen Verquickung von Kapitalismus, Gesundheit und staatlichen Sozialsystemen. Die gesetzlichen Krankenkassen zum Beispiel bezahlen die Aids-Prophylaxe nicht. Darüber kann man streiten, vielleicht sich auch aufregen, allerdings: Wenn sie die Kosten übernommen hätten, dann würden die Pillen vielleicht immer noch das Elffache kosten, und die Beiträge der Allgemeinheit würden direkt und ohne Nutzen in die Taschen der Pharmaindustrie fließen.

Dieses System auf nachhaltige und sinnvolle Beine zu stellen, wäre einen Mammutaufgabe, aber eine wichtige.

Von Pillen und ihren Preisen: Manchmal hilft Tricksen

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