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Italien hat nun ein Bürgergeld eingeführt, ein bedingungsloses Grundeinkommen. Damit haben endlich Befürworter und Gegner des Konzepts einen echten Feldversuch, an dem sich die Auswirkungen des Experiments ablesen lassen.
Geht es schief (wovon ich fest ausgehe), werden die Befürworter auf einen Fehler in der Konstruktion verweisen können: Das Bürgergeld ist für italienische Verhältnisse viel zu hoch, der Abstand zwischen der Entlohnung sozialversicherungspflichtiger Arbeit und mühelosem Einkommen ist zu gering. In einem Land, in dem Schwarzarbeit nicht zu den unehrenhaften Tätigkeiten gehört, ist die Gefahr des Missbrauchs hoch.
Ein Land wird nur Wohlstand gewinnen und verteidigen, wenn gearbeitet und investiert wird, wenn es den Unternehmen gut geht und die staatlichen Institutionen effizient arbeiten. Durch Umverteilung wird der Wohlstand nicht größer (was nicht bedeutet, dass es keine Umverteilung geben sollte - sie muss nur das richtige Maß haben).
In Italien wird seit Jahren zu wenig investiert, weil es sich angesichts von Bürokratie und Steuerlast nicht lohnt. Das Bürgergeld führt sicher nicht zu mehr Investitionen. Hätte die Regierung die 7 Milliarden Euro, die nun (optimistisch geschätzt) in das Bürgergeld fließen, in Investitionen gesteckt, würden vielleicht mehr sinnvolle Jobs entstehen und der Gesellschaft wäre langfristig mehr geholfen. Aber der Populist denkt ungerne langfristig.
Was also tun, wenn das Geld für das Bürgergeld verbraten wird und für Investitionen nichts mehr übrig bleibt? Richtig, man nimmt einen Kredit bei China auf, schließt sich dessen „Neuer Seidenstraße“ an. Im Rahmen dieser Initiative kaufen Chinesen (oftmals bestehende) Infrastruktur und verlangen für deren Nutzung künftig hohe Abgaben (oder im Fall der Finanzierung von Neubauten: Zinsen).
Auch dieses Modell wird mittelfristig sehr weh tun. Aber Hauptsache, das Bürgergeld ist da.
Quelle: Ulrike Sauer, Rom Bild: Alessia Pierdomen... nzz.ch
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Telepolis kommentiert das mit der Überschrift „Hartz-IV heißt in Italien jetzt Grundeinkommen„. Das sagt eigentlich alles ......
https://www.heise.de/t...
"Ein Land wird nur Wohlstand gewinnen und verteidigen, wenn gearbeitet und investiert wird, wenn es den Unternehmen gut geht und die staatlichen Institutionen effizient arbeiten."
Eine deutsche Sicht: Arbeiten, investieren und eine funktionierende Bürokratie. Wohlstand kann jedoch nicht nur finanziell erreicht oder betrachtet werden. Der Wohlstand, der durch Arbeit und Investition erzielt wird, zerstört nachhaltig unsere Umwelt, unsere Lebensgrundlage.
In diesem Sinne bleibt zu hoffen, dass der italienische Wohlstand nicht durch mehr von dem getragen wird, was unsere Lebensgrundlage zerstört. Sondern, dass er vielmehr ein würdevolleres, selbstbestimmtes Leben ermöglicht.
plumpe Anti-Amerikanische Anmerkung zu einem plumpen italophoben Kommentar: China hat das Seidenstrassen-Projekt inklusive Schuldknechtschaft wie so manches mehr oder weniger kopiert. Bei einer anderen Weltmacht hiess das Projekt mal Globalisierung
Wenn es schief werden, dann werden auch die Anhänger des Bürgergeldes auf irgendwelche Konstruktionsfehler verweisen.