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Ich bin im Jahr 1963 in der Nähe des Lotter Kreuzes an der Autobahn A 1 geboren. Aufgewachsen in einer niedersächsischen Kleinstadt namens Diepholz, lebe ich heute in Arnsberg im Sauerland. Dort sehe ich unter anderem die bekannten Talkshows im deutschen Fernsehen. Anschließend schreibe ich darüber für die FAZ.
Im Jahr 1965 hatte die deutsche Politik noch andere Probleme mit der Deutschen Bank. Die Macht der größten deutsche Großbank symbolisierte sich in der Person ihres Vorstandssprechers Hermann-Josef Abs und seinen dreißig Aufsichtsratsmandaten in führenden deutschen Unternehmen. Mit der "Lex Abs" wurde diese Zahl auf zehn beschränkt. Am Geschäftsmodell der Deutschen Bank im deutschen Universalbankensystem änderte sich aber nichts. Sie lebte, wie auch ihre kleineren Konkurrenten Dresdner Bank und Commerzbank, von ihren Unternehmensbeteiligungen und dem damit verbundenen Kreditgeschäft. Die Großbanken waren die Schnittstelle im Modell Deutschland. Sie machten praktisch Industriepolitik und hatten entsprechenden politischen Einfluss. Seit dem beginnenden Verfall dieses Modells ab den 1980er Jahren suchen diese Banken nach einem neuen Geschäftsmodell. Der viel geschmähte Josef Ackermann hatte immerhin mit einem aggressiven Investmentbanking den Umstieg zu einem angelsächsischen Bankenmodell versucht. An den Folgen leidet die Bank allerdings noch heute. In dem Artikel von Lukas Zdrzalek über die Fusion von Deutsche Bank und Commerzbank wird das Scheitern dieser Suche nach einem Geschäftsmodell deutlich. Er nennt jene Argumente, die gegen diese Fusion sprechen. Das entspricht zwar dem ökonomischen Mainstream, ist aber trotzdem nicht überzeugend. Mit der Fusion reagiert man nämlich auf einen Veränderungsprozess in der Weltwirtschaft. Dort trifft die Marktlogik der Globalisierung längst auf die Konkurrenz der politischen Logik von Großwirtschaftsräumen. Eine exportabhängige Volkswirtschaft wie Deutschland braucht für seine Unternehmen eine international konkurrenzfähige Großbank mit den entsprechenden Kompetenzen. Das löst noch nicht die Schwierigkeiten im Fusionsprozess. Aber die deutschen Großbanken hatten bisher vor allem ein Problem: Sie wussten eigentlich nicht mehr, wozu sie überhaupt noch da sind. Das zu ändern, wäre immerhin schon einmal ein Fortschritt.
Quelle: Lukas Zdrzalek capital.de
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