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Volk und Wirtschaft

Sozialismus für die Reichen... gegen die argumentative Basis der Einkommensungleichheit

Dominik LennéFreitag, 07.06.2019

In diesem intelligenten und gut geschriebenen Long-Read des Guardian werden wir alle mit Argumentationshilfen gegen die Ungleichheit der Einkommen versorgt. Naturgemäß ist er auf die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich fokussiert, aber natürlich gelten die Grundlinien der Logik für jedes Land.

Ein zentraler Punkt darin ist die Laffer-Kurve, die das Staatseinkommen als Funktion der Steuersatzes aufträgt. Laffer stellte richtigerweise fest, dass wenn der Steuersatz oberhalb eines Optimums liegt, eine Steuersenkung zu höherer Produktion und zu mehr Staatseinnahmen führe. Er und seine Kumpanen unterstellten allerdings, dass der Steuersatz fast immer oberhalb des Optimums sei. Dies war dann die Begründung für die massive Senkung der Spitzensteuersätze von um die  70% auf um die 40% in den USA Reagans und dem UK Thatchers. Das Experiment ist aber fehlgeschlagen. Heute setzen Leute wie Piketty das Optimum bei 83% an. 

Selbst das scheinbar so offensichtliche Argument, dass niedrigere Steuern zu mehr Anstrengung und mehr Produktion führe, ist  Ideologie, denn der Begünstigte kann entweder beschließen, sein Leben nun auch mit weniger Arbeit bestreiten zu können, als auch sich das Mehreinkommen durch Beschneidung des Einkommens Anderer zu verschaffen, wie geschehen. (Die US CEOs erhöhten ihre Einkommen durch Senkung der Dividenden.)

Auch der "Mein Geld gehört mir" - Kampfruf wird zerlegt, indem herausgearbeitet wird, wie sehr alle Produktion eine Kollektivleistung im Kontext staatlichen Wirkens ist. 

Auch dass mehr Ungleichheit zu mehr Meritokratie führe, wird als falsch entlarvt: in der Praxis führt sie zu einer de-Facto-Aristokratie.

Und so geht es weiter über etliche Bildschirmseiten. 

Sozialismus für die Reichen... gegen die argumentative Basis der Einkommensungleichheit

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Kommentare 2
  1. Hansi Trab
    Hansi Trab · vor mehr als 5 Jahre

    Ironischerweise würde heute jeder Versuch einer Rückkehr zu den Spitzensteuersätzen vor Reagan und Thatcher - also zu der guten alten Zeit, wie sie von so vielen Konservativen oft glorifiziert wird - von denselben Leuten sofort als sozialistischer Unfug diffamiert werden.

  2. Christoph Zensen
    Christoph Zensen · vor mehr als 5 Jahre

    "There is no such thing as income earned before government comes along."

    Interessante Perspektive. Muss man allerdings immer lang und breit erklären. Die Gegenseite hat es mal wieder leichter mit "Steuerlast" und "Taxation is theft".

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