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Chefökonom des britischen Centre for European Reform (CER), ehemals Analyst in der Londoner City, financial journalism fellow beim Economist und PhD in VWL an der Stockholm University. Schreibt, denkt und diskutiert zu europäischen Wirtschaftsfragen: Makroökonomie, politische Ökonomie, Wachstum und Handel, gerne mit einem außenpolitischen Einschlag.
Es gibt einige Bereiche, in denen gibt es kaum Innovationen. Der Markt für Immobilienkredite ist so ein Beispiel; oder eben das Streikrecht. Der Streik der Lufthansapiloten ist mal wieder der Anlass und Bert Rürup schreibt einen guten Überblick über das Problem: Spartengewerkschaften, die Dritte in Geiselhaft nehmen, was bei der Daseinsfürsorge oder Verkehrsunternehmen zu einem echten Problem für zumindest nur mittelbar Beteiligte werden kann.
Was ist zu tun? Rürup schlägt leider nur vor, das Streikrecht zu verschärfen, wenn es um Daseinsfürsorge geht, was auch schon Justus Haucap vorgeschlagen hatte, bei Unternehmen mit marktbeherrschender Stellung.
Warum so unkreativ, frage ich mich. Man kann einem Unternehmen auch schaden (der Sinn von Streiks), ohne Kunden zu treffen. Der Verkehr ist sogar das beste Beispiel. Man könnte ein Verkehrsstreikrecht einführen: Wenn eine Gewerkschaft z.B. bei der Bahn streikt, fahren/fliegen die Kunden in der Zeit umsonst. Schadet dem Unternehmen, macht die Kunden sehr froh und sorgt für faire Löhne.
Abwandlungen wären auch in anderen Bereichen der Daseinsfürsorge denkbar, wenn auch vielleicht nicht ganz so offensichtlich wie im Verkehr. Anyway, guter Text zum Streikproblem.
PS: Was ist ein fairer Lohn? Schwierig. Ein Beispiel aus London, wo die Monopolstellung der U-Bahn so groß ist, dass die Gewerkschaft sehr ordentliche Gehälter und Bedingungen erpresst hat, lässt einen etwas ins Grübeln kommen.
Quelle: Bert Rürup research.handelsblatt.com
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