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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
"Folgt der Wissenschaft", hört man immer öfter. Wie weit kann man sich wirklich darauf verlassen? Schauen wir auf die Ökonomie, die ja auch treffender als Volkswirtschaftslehre bezeichnet wird.
Gerald Braunberger schreibt im FAZ-Wirtschaftsblog eine kleine Geschichte des Monetarismus, die schnell klar macht, wie relativ und im Fluss die Ideen bzw. Theorien über den Zusammenhang zwischen Geldmenge und Inflation sind.
Am Beginn des Nachdenkens über einen Zusammenhang zwischen umlaufender Geldmenge und Güterpreisen stand David Hume, Zeitgenosse und Freund Adam Smiths. Im Jahre 1752 schrieb Hume:
“If we consider any one kingdom by itself, it is evident, that the greater or less plenty of money is of no consequence; since the prices of commodities are always proportioned to the plenty of money.”
Hume betrachtete diesen Zusammenhang (der später als Quantitätstheorie des Geldes bezeichnet wurde) nur für die lange Frist als gültig.
Auf kurze Frist konnte sich eine wachsende Geldmenge auch in einer Belebung der Wirtschaft niederschlagen. Geld ist langfristig neutral, kurzfristig aber nicht. Das klingt sehr modern.Hume vermutete auch, dass sich eine Änderung der Geldmenge und damit des Preisniveaus in einem Land, über den Güterhandel international ausbreitet.
Hume Freund Adam Smith war sehr einflussreich mit seinem Versuch, den Wert von Gütern durch die Menge der zu ihrer Herstellung notwendigen Arbeitsmenge zu erklären. Daraus wurde eine, wenn man berücksichtigt, dass Arbeit nicht der einzige Produktionsfaktor ist, Theorie, die den Wert der Güter alleine durch die zu ihrer Herstellung notwendigen Produktionskosten erklärt. Die Nachfrage nach Gütern spielte für die Wertbestimmung keine Rolle.
Der Wert des Geldes, damals eigentlich grundsätzlich Metallgeld, ergab sich allein durch die zu seiner Herstellung notwendigen Kosten, etwa durch die Förderkosten des Goldes. Aber im 19. Jahrhundert wurde die alleinige Wertbestimmung auf der Grundlage von Produktionskosten überwunden.
Für die Theorie des Geldes begann das “Goldene Zeitalter der Quantitätstheorie”, um den Titel eines sehr lehrreichen Buches von David Laidler zu nennen. Die Quantitätstheorie wirkte auch noch in das frühe 20. Jahrhundert hinein.
Abgelöst wurde diese Phase durch den Keynesianismus, dessen Hochphase nach dem Zweiten Weltkrieg (in Deutschland ab 1967) bis in die 1970er Jahre dauerte. Zum Keynesianismus
gehören wirtschaftspolitische Ansätze, die darauf ausgerichtet sind, die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen zu steuern und bei Bedarf die Wirtschaft durch vermehrte Staatsausgaben und durch expansive Geldpolitik zu beleben.
Aber bereits in den 1950er Jahren arbeitete in Chicago Milton Friedman – gestützt auf neue Möglichkeiten der volkswirtschaftlichen Statistik – an der Wiedererweckung der Quantitätstheorie (nun unter der Bezeichnung Monetarismus). Die wesentlichen Elemente von Friedmans Konzept:
1. Es existiert eine Proportionalität zwischen Geldmenge und Preisniveau
2. Die Geldmenge kann von einer Währungsbehörde/Notenbank gesteuert werden.
3. Das Preisniveau ist langfristig monetär bestimmt und nicht durch andere Einflüsse ....
4. Die Geldmenge bestimmt langfristig nur das Preisniveau, aber nicht reale Wirtschaftsgrößen.
Der Grund für die politische Abkehr vom damals dominierenden keynesianischen Paradigma war dann die Stagflation in den 1970er Jahren. Die mit ihr einhergehenden Zweifel veranlasste mehrere Länder ihre Geldpolitik für monetaristische Ideen zu öffnen und ihre Wirtschafts- und Finanzpolitik an der Geldmengensteuerung auszurichten. Auch das brachte langfristig keine befriedigenden, keine wirklich idealen Ergebnisse. Verschiedene „Moden" wechselten sich in Wissenschaft und Politik ab. So konnte man am Anfang des Jahrhunderts sagen:
Das Geld spielt in der modernen Theorie keine aktive Rolle mehr.
Aber während das Geld aus der ökonomischen Analyse verschwand, explodierte die Zahl der Finanzaktivitäten, das für Finanzgeschäfte verwendete Geld kursiert ungleich schneller als das für Gütergeschäfte verwendete.
Und so lässt sich vermuten, der Monetarismus schlägt demnächst zurück. So jedenfalls die Hypothese im Artikel. Unsere Ökonomen lernen noch immer – gut so.
Quelle: Gerald Braunberger blogs.faz.net
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Hat der piquer noch nie davon gehört, dass Ökonomie eben KEINE (Natur-)Wissenschaft ist, sondern eher eine Ideoilogei, die in wesentlichen Teilen auf Glaubenssätzen beruht (die vorgeben, das kontextabhängig sehr wandelbare menschliche Verhalten vorhersagen zu können)? Deswegen gibt es u.a. auch keinen Wirtschaftsnobelpreis, auch wenn er uns immer wieder als solcher untergejubelt werden soll. Schon der Texteinstieg ist damit völlig misslungen bzw. irreführend.