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Studium der Philosophie, Politikwissenschaft und Geschichte in Freiburg und Paris, Promotion in Frankfurt am Main. Er lehrt Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Siegen und lebt als freier Autor und Dozent in München. Radiobeiträge für Bayerischer Rundfunk, Deutschlandfunk und Südwestrundfunk, Artikel unter anderem für Blätter für deutsche und internationale Politik, Der Freitag, Jungle World, Telepolis.
Jüngste Buchveröffentlichungen: Richtig falsch. Es gibt ein richtiges Leben im falschen (2019); Kulturarbeit. Progressive Desillusionierung und professionelle Amateure (2022)
Im SZ-Interview mit dem Vorsitzenden der IG Metall verdeutlicht ihr Vorsitzender, warum betriebliche und tarifliche Arbeitszeitverkürzungen die beste Strategie zur Sicherung von Arbeitsplätzen darstellen. Eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung wäre sowohl eine Strategie zur kurzfristigen Abmilderung der Folgen der Rezession, als auch eine mittel- und langfristige Strategie zur sozialen und politischen Einbettung der Folgen des technologischen, arbeitskraftsparenden Strukturwandels für die Metallindustrie. Die von der SPD angestrebte Verlängerung des Kurzarbeitergeldes dient als Modell und Einstieg in dauerhaftere Arbeitszeitverkürzungen:
Um Arbeitsplätze zu sichern, sollte die Regierung die Bezugsdauer des Kurzarbeitergeldes auf 24 Monate verlängern.
Nur eine konzertierte Politik der sozial gerechten Verteilung von Arbeitsplätzen kann den sowohl konjunkturellen wie technologischen Druck auf die Arbeitsplätze wirksam abmildern:
Die Unternehmen sollten Kurzarbeit jetzt stärker mit Qualifizierung verbinden, um die Menschen fit zu machen für den Arbeitsmarkt von morgen. Wir brauchen aber auch neue, durchsetzbare Ideen. Ich stelle den Vorschlag zur Diskussion, in der kommenden Tarifrunde eine Vier-Tage-Woche als Option für die Betriebe zu vereinbaren. Die Kurzarbeit ist dazu da, den Konjunktureinbruch abzufedern. Die Vier-Tage-Woche wäre die Antwort auf den Strukturwandel in Branchen wie der Autoindustrie. Transformation darf nicht zur Entlassung, sondern muss zu guter Arbeit für alle führen.
Was Hofmann verständlicherweise etwas vorsichtig behandelt, ist die heikle Frage der Löhne. Ihm ist bewusst, dass im aktuellen Kontext eine sowohl temporäre wie auch längerfristige Arbeitszeitverkürzung von 35 auf 30 oder 28 Wochenstunden schwer mit vollem Lohnausgleich für alle Beschäftigten verbunden sein kann.
An dieser Stelle wird sich in Zukunft zeigen, wie progressiv die Gewerkschaften und ihre Mitglieder sind: Will man die sozialen Errungenschaften der tariflichen Mitbestimmung und des Sozialstaats nur für die geringer werdende Anzahl der relativ privilegierten Kernbelegschaften sichern - oder erarbeitet man einen neuen Gesellschaftsvertrag, in dessen Rahmen es zu einer solidarischen Neuverteilung von Arbeitsplätzen und sozialen Anrechten kommt (und notwendigerweise nicht nur zu einer gewerkschaftlichen Politik der Erhöhung der Lohnquote für die Beschäftigten, sondern auch zu einer Umverteilung von Löhnen und sozialer Sicherung innerhalb der Gruppe der Beschäftigten)?
Quelle: Alexander Hagelüken Bild: Florian Gaertner/... www.sueddeutsche.de
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Viele Menschen sind ja sogar bereit auf etwas Geld zu verzichten um mehr freie Zeit zu haben...
Allerdings würde ich darauf bestehen, dass zumindest eine gewisse Kompensation des Verzichts durch den Arbeitgeber erfolgen muss (=nicht etwa finanziert durch den Staat oder so.) Arbeitgeber kann aber auch bedeuten dass ein AG- und WirtschaftsFond gegründet wird in dem gerade die Sieger der Krise und die, die sowieso schon kaum steuern leisten, einzahlen. und die gesetzlichen Regelungen müssen angepasst werden damit nicht Prekäre gleich zwei neue zusätzliche Kürzere Jobs annehmen...
Super piq zu einem Thema, was uns in den kommenden Monaten weiter beschäftigen wird. Ich wurde vor kurzem auf ein Interview im FAZ-Podcast gestoßen, indem Jan Schulz-Hofen, Gründer der Software-Firma Planio über seine Erfahrungen spricht. Bei Planio wurde vor 3 Jahren die vier Tage Woche eingeführt, bei gleichen Gehältern. Das wird sich so sicher nicht 1:1 übertragen lassen, aber in einigen Branchen sollte das schon machbar sein. Bei Planio wird jedenfalls effizienter und zufriedener gearbeitet. Der nach Jan befragte Wirtschaftsredakteur hält die 4 Tage Woche für keine gute Idee, seine Argumente halte ich persönlich für etwas eingestaubt. https://www.faz.net/po... (Disclaimer: Ich kenne Jan persönlich.)