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Kurator'in für: Europa Fundstücke Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953, geboren in Bünde/Westfalen. Nach dem Studium der evangelischen Theologie in Bielefeld und Marburg/Lahn ab 1989 Leiter des Industrie- und Sozialpfarramtes des Kirchenkreises Herne. Von 2007 bis 2009 Referent für Sozialethik an der Evangelischen Stadtakademie Bochum. Von 2009 bis 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments (DIE LINKE). Mein persönliches Highlight im EP: Ich war Berichterstatter für die Zahlungskontenrichtlinie, die jedem legal in der EU lebenden Menschen das Recht auf ein Bankkonto garantiert. Seit 2014 freiberuflich tätig. Publizist. Diverse Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Publikationen, seit Dezember 2016 Herausgeber des Europa.blog und seit Juni 2020 auch Herausgeber des "Ruhrpott Podcast".
Auf Mastodon: @[email protected]
Auf Bluesky: @jklute.bsky.social
In meinem piq „Jetzt geht's um Kobalt statt um Öl“ vom 26. Dezember 2021 habe ich auf einen Artikel über die Konflikte um die Kobaltvorkommen im Kongo verwiesen. Meine heutige Empfehlung hat ebenfalls mit diesem Konflikt im Kongo zu tun, allerdings aus einer anderen Perspektive: Aus der Perspektive der Menschen, die unter Gewalt und Umweltzerstörung als Folgen des Abbaus von Kobalt und Coltan zu leiden haben.
Milo Rau, Schweizer Theatermacher, Autor und derzeitiger Intendant des ntGent (Belgien) hat dazu einen Artikel in der taz veröffentlicht. Er ist (Mit-)Initiator des Kongo-Tribunals, das sich als ein Weltwirtschaftsgericht versteht. Seit 2015 führt das Kongo-Tribunal Anhörungen zur Umweltzerstörung durch den Bergbau im Kongo durch, zur Gewalt gegen die örtliche Bevölkerung, wenn sie sich gegen die Umweltzerstörung und auch gegen schlechte Arbeitsbedingungen zur Wehr setzt sowie zu den Korruptionspraktiken bei der Vergabe von Bergbaulizenzen. Das wichtigste westliche Bergbauunternehmen im Kongo ist der Schweizer Konzern Glencor.
Milo Rau blickt auf diese gesellschaftlichen Verhältnisse durch die Brille des französischen Psychiaters, Schriftstellers und Vordenkers einer Entkolonialisierung Frantz Fanon. Vor 60 Jahren, im Dezember 1961, erschien dessen Buch „Die Verdammten dieser Erde“, auf das Rau sich in seiner Analyse der heutigen Situation im Kongo stützt. So wird dieser Artikel – oder vielleicht besser Essay – von Milo Rau zu einer tiefsinnigen und bewegenden Beschreibung der von Umweltzerstörung, Leid und Gewalt geprägten Lebenswirklichkeit der Menschen, aus deren Boden die Rohstoffe für die Technik geholt werden, die unseren Alltag bestimmen und von denen unser alltägliches Leben abhängt. Ein lohnenswerter Text, weil er nicht moralisiert, sondern analysiert.
Quelle: Milo Rau Bild: Junior Mutombo taz.de
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Ich überlegte schon, den Beitrag zu empfehlen. Hier noch 2 Stücke zu Fanons DIE VERDAMMTEN DIESER ERDE:
https://www.bpb.de/ges...
https://www.getabstrac...