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Ich bin im Jahr 1963 in der Nähe des Lotter Kreuzes an der Autobahn A 1 geboren. Aufgewachsen in einer niedersächsischen Kleinstadt namens Diepholz, lebe ich heute in Arnsberg im Sauerland. Dort sehe ich unter anderem die bekannten Talkshows im deutschen Fernsehen. Anschließend schreibe ich darüber für die FAZ.
Die umweltpolitische Debatte hat mit einem Paradox zu kämpfen, das Ernst-Ulrich von Weizsäcker im Jahr 1990 so formulierte: "Es vergeht kaum ein Gespräch (vor allem mit jungen Menschen), bei welchem ich nicht ... gefragt werde, woher ich die Kühnheit hätte, einen derart langsamen Weg vorzuschlagen, wo doch die Welt in Flammen stünde." Es ging um das Konzept einer Steuerreform, um ökologische Gesichtspunkte in Investitions- und Konsumentscheidungen einzubinden. Darum geht es auch heute - und eine CO-2-Steuer ist immer noch keine Feuerwehr zum Löschen von Bränden. In dem Papier der Deutschen Bank (Autor: Eric Heymann) werden die politischen Widersprüche deutlich, die der Umsetzung entgegenstehen. Das betrifft die unterschiedlichen Interessen handelnder Akteure, und kommt zudem in diesem Zitat zum Ausdruck:
"Milliardensubventionen für bestimmte Technologien (z.B. erneuerbare Energien, Elektromobilität), Bauvorschriften für den Energieverbrauch von Gebäuden, CO2-Grenzwerte für Pkw, Effizienzstandards für elektronische Konsumgüter, das Verbot bestimmter Produkte (Stichwort: Glühbirne), aber auch Energiesteuern konnten nicht verhindern, dass die globalen CO2-Emissionen in den letzten Jahren tendenziell gestiegen sind."
Diese Maßnahmen reflektieren den europäischen und deutschen Politikansatz. Der Eurozentrismus bestimmt nämlich bis heute unsere Perspektive auf ein globales Problem. Das war im Jahr 1990 zweifellos noch gut zu begründen. In Weizsäckers Buch "Erdpolitik" war der phänomenale Aufstieg Chinas noch nicht abzusehen. Er erwähnte China trotzdem in einem bemerkenswerten Zusammenhang. Unglücklicherweise legten "die USA, die Sowjetunion und China als größte Beiträger zum Klimahauseffekt eine starke Zurückhaltung an den Tag." Das ist so geblieben, außer bekanntlich die Existenz der Sowjetunion. Die ökologische Steuerreform ist keine politische Feuerwehr, aber eine Möglichkeit, um Innovationspotentiale zu heben. Daran hat sich seit 1990 übrigens auch nichts geändert.
Quelle: Eric Heymann - Deutsche Bank dbresearch.de
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Vielen Dank für den Piq! Mir gefällt der Beitrag vor allem deshalb so gut, weil er sehr genau herausarbeitet, in welchen Punkten die Ausweitung des Zertifikatehandels auf die Sektoren Wärme, Verkehr und Industrie einer CO2-Steuer überlegen ist. Das sollte man im Kopf behalten, wenn man der FDP (die eine Ausweitung des Emissionshandels propagiert) vorwirft, keine Konzepte für den Klimaschutz zu haben. (wobei ich eine direkte CO2-Bepreisung alles in allem aber trotzdem für sinnvoller halte)