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Erdoğan hat die Türkei reicher gemacht – und dann wieder ärmer
Journalist
Kurator'in für: Volk und Wirtschaft Fundstücke Klima und Wandel
Ich schreibe „Cleantech Ing.“, einen Newsletter, über Technologien, die wir brauchen werden, um die Klimakrise zu lösen.
Am Sonntag wählen die Türken und dieser Text ist ein guter Überblick über die wirtschaftliche Lage des Landes. Eines Sieges kann sich Präsident Recep Tayyip Erdoğan nicht sicher sein, denn vielen Wählern gefällt nicht, dass er immer mehr Macht in seinen Händen konzentrieren will. Auf dem Feld der Wirtschaftspolitik jedenfalls haben sie ein gutes Argument. Erdoğan hat die Türkei mit harter Hand und wenig Sachverstand in eine Sackgasse manövriert, aus der sie jetzt mühsam wieder rausmanövriert.
In den frühen Jahren seiner Regierungszeit machte plötzlich das Wort vom Tigerstaat Türkei die Runde. Das Land galt mit seinen Wachstumsraten als nächste Wirtschaftsgroßmacht, aber ähnlich wie Brasilien, Indien oder Russland konnte es auch nicht die Hoffnungen erfüllen, die die Menschen mit dem Land verbunden. Der Absturz kam dann nach dem Putschversuch im Sommer 2016. Die Regierung wollte um jeden Preis eine Rezession vermeiden und machte neues Geld sehr lange sehr billig. Die Folge: Die Inflation schoss nach oben, die türkische Lira wurde immer weniger wert und das bei einem rohstoffarmen Land, das sehr viel importieren muss. Aus Angst vor Erdoğan haben die Notenbanker nicht die Zinsen erhöht... erst vor Kurzem reagierten sie.
Quelle: Christian Geinitz , Jens Giesel Bild: F.A.Z. faz.net
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