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Volk und Wirtschaft

Die EZB schlägt zurück

Christian Odendahl
Denkfabrikarbeiter
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Christian OdendahlDonnerstag, 11.02.2016

Die Märkte schmieren ab, Bankaktien verlieren dramatisch an Wert – noch ist zwar nicht die Zeit in Panik zu verfallen, aber die Notenbanken werden sehr bald wieder einen zentralen Platz in den Wirtschaftsnachrichten einnehmen. Sehr zum Missfallen deutscher Ökonomen, Leitartikler und Politiker. 

Doch ist es zu einfach, der EZB immer wieder den schwarzen Peter zuzuschieben, wenn es zum Beispiel um die niedrigen Zinsen für Sparer geht. Die FAZ, eigentlich das Zentralorgan der deutschen EZB-Kritiker, hat sich in diesem Artikel mit dem Thema befasst, und das empirisch und weitgehend neutral. Ergebnis: Die EZB ist gar nicht Schuld, das sagt sogar die Bundesbank. Wer höhere Zinsen will, braucht Wirtschaftswachstum. 

Wie man das erzeugt, ist natürlich höchst umstritten, aber es besteht eigentlich Konsens, dass man es nicht durch frühzeitiges Anheben der Notenbankzinsen erzeugen kann. Sollte es am Ende etwa so sein, dass auch staatliche Ausgabenkürzungen dafür verantwortlich sind? Niedrige Zinsen wegen schwarzer Null, sozusagen? To be continued.

Die EZB schlägt zurück

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Kommentare 7
  1. Georg Wallwitz
    Georg Wallwitz · vor mehr als 8 Jahre

    ... irgendwann kommt Helikopter-Money. Zuerst in Japan und zuletzt in Europa. QE ist nicht ideal und keine langfristige Lösung (weshalb die Fed davon loszukommen versucht). Wenn der Staat dann auch noch zu verschuldet ist, um der Wirtschaft zu Wachstum zu verhelfen und irgendwann selbst prozyklisch agieren muss, dann wird die Sache mit der Streichung der Staatsschulden eine echte Alternative (wie auch immer das dann aussieht? 100-jährige Nullcouponanleihen wären ein Anfang).
    So muss es nicht kommen, aber die Wahrscheinlichkeit liegt mittlerweile irgendwo zwischen 20% und 30%. Sage ich aus dem sehr hohlen Bauch.

    1. Christian Odendahl
      Christian Odendahl · vor mehr als 8 Jahre

      ...da bist Du Optimist. Ich glaube, Zentralbanken brauchen für solche Veränderungen sehr viel länger, siehe die Lehren aus der Großen Depression. Wenn Japan über Nacht alle Schulden streicht, wäre das natürlich ein Anfang. Aber ich persönlich glaube, die Briten werden damit anfangen.

    2. Georg Wallwitz
      Georg Wallwitz · vor mehr als 8 Jahre

      @Christian Odendahl Wenn einer (oder eine) damit anfängt, werden es jedenfalls alle haben wollen. Da sind wir wie die Kids im Candy Store.

    3. Christian Odendahl
      Christian Odendahl · vor mehr als 8 Jahre

      @Georg Wallwitz Bis die Bundesbank ihr placet gibt, werden noch Jahrzehnte ins Land gehen...

    4. Georg Wallwitz
      Georg Wallwitz · vor mehr als 8 Jahre

      @Christian Odendahl Das ist so, wie die Dinge heute stehen, sicher richtig. Aber wer hätte vor fünf Jahren gesagt, dass die BuBa sich (wenngleich maulend) faktisch auf QE einlässt?
      Reine Spekulation jedenfalls, zu diesem Zeitpunkt.

    5. Christian Odendahl
      Christian Odendahl · vor mehr als 8 Jahre

      @Georg Wallwitz Sehe ich anders: die BuBa hat schon in den 70ern Staatsanleihen gekauft. http://ftalphaville.ft...

    6. Georg Wallwitz
      Georg Wallwitz · vor mehr als 8 Jahre

      @Christian Odendahl Das ist hübsch, kannte ich nicht.
      Aber jedenfalls wird die BuBa heute nicht mehr gerne daran erinnert, ist mein Eindruck.
      Und ein tiefer Eindruck war auch die Finanzkrise 2008, als die Begriffe Undenkbar und Unvermeidlich zu einer, mit Nikolaus von Kues gesprochen, "Coincidentia oppositorum" wurden: Was eben noch Undenkbar war (Lehman-Pleite, Staat garantiert alle Einlagen und auch sonst alles, etc.), wurde plötzlich alternativlos, unvermeidlich.
      Aber das ist ja das schöne an der Ökonomie: Es wird nicht langweilig.

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