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Volk und Wirtschaft

„Deine Geldgeilheit kotzt mich an.“

Rico Grimm
Journalist

Ich schreibe „Cleantech Ing.“, einen Newsletter, über Technologien, die wir brauchen werden, um die Klimakrise zu lösen.

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Rico GrimmFreitag, 24.02.2017

Als ich einmal segeln war, ohne dafür bezahlen zu müssen, war eine der interessantesten Erfahrungen, dass ich nicht wusste, wie viel meine Mitsegler verdienen. Denn sie mussten ja auch nichts zahlen.

Wir machen uns das zu wenig bewusst, aber in fast jedem Moment unseres Alltages bekommen wir bestimmte Signale über das Einkommen unseres Gegenübers. Sie können ganz direkt sein, sichtbar an der teuren Uhr am Handgelenk oder indirekt, sichtbar am Milieu oder dem Ort der Begegnung (z. B. eine Kapitalmarkttagung oder so etwas).

Wie wir uns immer in Sekundenschnelle einsortieren, daran musste ich denken, als ich dieses Gespräch zwischen zwei Freundinnen gelesen habe, die sich zerstritten haben. Über Geld. Hier trat das Thema ganz bewusst und konkret in die Beziehung der beiden ein und dass sie das öffentlich so offen diskutieren, hat mir Respekt abgerungen, aber auf mich auch eine morbide Faszination ausgeübt. Über Geld zu reden, gilt ja in Deutschland, aus meistens guten Gründen, als unklug. 

„Deine Geldgeilheit kotzt mich an.“

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