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Piqd vor allem beim Deutschlandfunk die Rosinen heraus, wann immer es bei dem Sender um Europa geht. Als Korrespondent mit Sitz in Polen geht der Blick vor allem nach Osten.
Geboren 1968 in Braunschweig. Studium der slawischen Sprachen und der Geschichte Osteuropas in Kiel, Sankt Petersburg und im sibirischen Irkutsk. Langjährige Tätigkeit als außenpolitischer Redakteur bei norddeutschen Tageszeitungen. Seit 2010 freier Osteuropa-Korrespondent für Print- und Online-Medien in Warschau und Berlin.
In dreieinhalb Wochen wählen die Ukrainerinnen und Ukrainer einen neuen Präsidenten. Oder eine Präsidentin. Julija Timoschenko zum Beispiel, über deren Comeback kürzlich auch hier bei piqd zu lesen war. Die Wahl mit einer Vielzahl an Kandidatinnen und Kandidaten gilt als Zeichen für die Lebendigkeit der Demokratie in dem Krisenstaat, natürlich vor allem im Vergleich zum autoritären und politisch so leblosen Russland. Zugleich gibt es erfreuliche Nachrichten aus dem Osten der Ukraine. Den Krieg dort stufen Konfliktforscher inzwischen als "deeskaliert" ein.
Ist die Ukraine also fünf Jahre nach der Maidan-Revolution auf dem Weg der Besserung? Dass in dem flächenmäßig zweitgrößten Staat Europas noch immer viel im Argen liegt, hat Sabine Adler in einem äußerst hörenswerten DLF-Hintergrund aufgearbeitet (steht auch als Text zur Lektüre bereit). Eines der größten Probleme des Landes ist demnach die Entwicklung in den Provinzen, bis hinein in die kleinsten Dörfer, über die in westlichen Medien naturgemäß wenig zu erfahren ist:
Seit dem Abgang von Präsident Janukowitsch vor fünf Jahren werden auch intern auf allen Ebenen, von der Staatsspitze bis in die Dörfer, heftige Machtkämpfe ausgetragen, deren Ausgang gerade wegen den bevorstehenden ukrainischen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in diesem Jahr ungewiss ist, und die bereits viele Opfer gefordert haben. "Es ist kein Muster zu erkennen, das direkt zu einer zentralen Stelle führen würde“, sagt Daniel Seiberling von der Kiewer Hans-Seidel-Stiftung.
Die Verteilungskämpfe der lokalen Größen vor Ort würden mit allen Mitteln ausgetragen, berichtet Seiberling weiter, "bis hin zu Mord, Giftanschlägen, Säureanschlägen". Ist also das Gegenteil richtig: Ist die Ukraine fünf Jahre nach dem Euromaidan auf dem Weg in den Abgrund? Sicher nicht, und Adler gelingt es in ihrem Hintergrund hervorragend, die Balance zu halten. Also: Reinhören oder lesen!
Quelle: Sabine Adler Bild: dpa / Sputnik / A... deutschlandfunk.de
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