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Europa

Belarus: Ein Fünkchen Hoffnung glimmt immer

Ulrich Krökel
Osteuropa-Korrespondent / Piqer für DLF-Europaformate
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Ulrich KrökelDonnerstag, 06.08.2020

Berichte aus Belarus dringen in westlichen Medien meist nur vor Wahlen durch. Das ist umso erstaunlicher, als die Beobachter der OSZE bislang noch jede Abstimmung in der ehemaligen Sowjetrepublik seit 1994 als undemokratisch bewertet haben. Mehr noch: Man liegt sicher nicht falsch, wenn man dem diktatorisch regierenden Dauerpräsidenten Alexander Lukaschenko die Fähigkeit und die Bereitschaft zuschreibt, Ergebnisse bei Bedarf gnadenlos zu fälschen. So wie er seine Gegner immer wieder gnadenlos zusammeknüppeln oder ins Gefängnis werfen lässt.

Dennoch gibt es auch in diesem Sommer wieder eine vergleichsweise intensive Berichterstattung aus Belarus. Anlass: An diesem Sonntag (9. August) lässt Lukaschenko eine weitere Wahlfarce veranstalten. Das könnte man schulterzuckend zur Kenntnis nehmen und sich über die Aufmerksamkeit für das Land und seine liebenswerten Menschen freuen. Aber diesmal ist da sogar mehr, wie DLF-Korrespondent Thielko Grieß in einem wunderbaren Weltzeit-Stück schildert:

In Gomel kamen zehntausend Menschen, um auf der kleinen Bühne ein Frauen-Trio zu sehen und zu hören, das die langjährige politische Stille durchbricht. Hauptfigur ist Swetlana Tichanowskaja. Sie ist die einzige wirkliche Oppositionskandidatin. Bis vor Kurzem war sie Übersetzerin, Mutter, Hausfrau. Politisiert wurde sie durch die Arbeit ihres Mannes Sergej. Der stammt von hier, aus Gomel, das im südöstlichen Zipfel von Belarus liegt. Sergej Tichanowskij produzierte über das oft arme und stagnierende Leben in den Regionen einen populären Videoblog – und sitzt nun in Untersuchungshaft.

Die beiden anderen Frauen sind Maria Kolesnikowa, die Wahlkampfmanagerin des ebenfalls verhafteten Kandidaten Wiktor Barbariko, und Weronika Zepkalo. Deren Ehemann Waleri hatte ursprünglich auch gegen Lukaschenko antreten wollen, war aber nicht zugelassen worden und mit den gemeinsamen Kindern nach Moskau geflüchtet. Ein Frauentrio also, das den brutalen Macho-Präsidenten Lukaschenko herausfordert. Das ist natürlich eine absolut dankbare Story für einen Korrespondenten, der um Aufmerksamkeit kämpfen muss.

Aber die Geschichte erzählt eben auch sehr viel mehr über Belarus. Vor allem: Dass da trotz aller Übermacht des Regimes immer ein kleines Fünkchen Hoffnung glimmt. Thielko Grieß bringt das in seinem Feature großartig rüber. Und vielleicht, vielleicht gibt es in Belarus ja wirklich irgendwann noch einmal richtige Wahlen, die nicht nur einen Anlass zur Berichterstattung liefern, sondern einen echten Gegenstand.

Belarus: Ein Fünkchen Hoffnung glimmt immer

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Kommentare 2
  1. Maximilian Rosch
    Maximilian Rosch · vor 4 Jahren

    "Man liegt sicher nicht falsch, wenn man dem diktatorisch regierenden Dauerpräsidenten Alexander Lukaschenko die Fähigkeit und die Bereitschaft zuschreibt, Ergebnisse bei Bedarf gnadenlos zu fälschen. So wie er seine Gegner immer wieder gnadenlos zusammeknüppeln oder ins Gefängnis werfen lässt." Das scheint nun leider alles wieder zuzutreffen. Und die "richtigen" Wahlen sind damit wieder vertagt. https://www.tagesschau...

  2. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor 4 Jahren

    Gerade fügte ich Deinen Piq in meine Empfehlung noch ein.

    Ingo Petz schrieb einige Anmerkungen zur Geschichte von Belarus.
    https://www.piqd.de/ze...

    Mit beiden Beiträgen - Aktuelles und Historisches - ist die Grundversorgung über Belarus möglich.

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