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Über das Nürnberger Tribunal ist schon viel geschrieben worden. Die Arte-Dokumentation geht einen neuen Weg. Sie zeigt erstmals das Geschehen kurz nach dem Zweiten Weltkrieg aus Sicht prominenter Beobachter. Das Interessante dabei ist die direkte Konfrontation der Ereignisse mit den Zeitzeugen. Sie erleben das Tribunal hautnah und nicht aus der Distanz, so wie wir heute. Das verleiht der Dokumentation eine große Authentizität. Was Hannah Arendt einst die "Banalität des Bösen" nannte, wird hier auch für den Zuschauer spürbar.
„Die Menschen sind unheimliche Leute”, sinnierte Erich Kästner Ende 1945. „Wer seine Schwiegermutter totschlägt, wird geköpft. Wer aber Hunderttausende umbringt, erhält ein Denkmal.” Die Hoffnung, dass die Menschheit jene Kriegstreiber künftig in ihre Schranken weisen würde, schöpfte er in Nürnberg. Von der „Neuen Zeitung” dorthin entsandt, erlebte der eben noch verfemte Schriftsteller das Tribunal gegen die NS-Führungsfiguren wie eine Verheißung: „Es darf nicht nur diesmal gelingen", notierte er im Gerichtssaal. „Dann könnte der Krieg aussterben.”
Nicht nur Erich Kästner verfolgte mit großer Anteilnahme den Nürnberger Prozess, der vor 70 Jahren mit der Urteilsverkündung endete. Die Liste der Prozessbeobachter liest sich wie ein "Who is Who" des internationalen Literatur- und Publizistikbetriebs. Autoren wie John Dos Passos, Alfred Döblin, Ilja Ehrenburg, Elsa Triolet oder Erika Mann, aber auch der nachmalige Bundeskanzler Willy Brandt oder der spätere DDR-Geheimdienstchef Markus Wolf belegten damals die Zuschauerränge.
Die Dokumentation betrachtet das Geschehen in und um den Gerichtssaal erstmals aus dem Blickwinkel jener nach Herkunft und Weltanschauung höchst unterschiedlichen Beobachter und zeichnet damit auch ein zeitgenössisches Stimmungsbild. Illustriert werden die Überlieferungen durch Originalbilder, Filmaufnahmen vor Ort und Animationen im Stil von Gerichtszeichnungen. Augenzeugen aus Deutschland, den USA und Frankreich, die das Tribunal selbst noch erlebten, ergänzen die Berichte durch eigene Eindrücke. Expertenaussagen ordnen sie historisch ein.
In der Arte-Mediathek gibt es die Dokumentation noch bis zum 26. März 2020.
Quelle: Peter Hartl Bild: Arte arte.tv
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Übrigens war Markus Wolf der jüngste akkredidierter Berichterstatter.
Wolfgang Leonhard, Autor des Klassikers "Die Revolution entlässt ihre Kinder", glaubte damals, dass sein Jugendfreund Markus wie dessen Vater Friedrich Wolf Schriftsteller würde und niemals Geheimdienstchef.
Und Markus Wolf schrieb in seinen letzten beiden Jahrzehnten Bücher.