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Pop und Kultur

Ein Balzer für den Jodelfascho – das Phänomen Andreas Gabalier, genial erklärt

Tino Hanekamp
Autor

Tino Hanekamp war Journalist und Musikjournalist, hat in Hamburg zwei Musikclubs gegründet (Weltbühne, Uebel & Gefährlich), einen Roman geschrieben (‚So was von da‘) und unlängst ein Buch über Nick Cave ('... über Nick Cave'). Er lebt im Süden Mexikos.

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Tino HanekampSonntag, 03.02.2019

Wir können uns hier im Pop-&-Kultur-Kanal ja nicht nur mit den Perlen beschäftigen und den verzweifelten Versuchen, Helene Fischer zu verstehen, man muss leider auch mal in der Scheiße wühlen, wenn sie aus dem Gulli sprudelt und durch die Straßen fließt, und Scheiße ist nun mal leider sehr oft braun. Wie der österreichische "Schlagerrocker" Andreas Gabalier, der am Samstag den Münchner Karl-Valentin-Orden erhalten hat, der jedes Jahr an diejenige Persönlichkeit verliehen wird, die durch die "humorvollste beziehungsweise hintergründigste Bemerkung im Sinne von Karl Valentin" aufgefallen ist. Dass nun aber ausgerechnet der dumpf deutschtümelnde, ästhetisch brutal anspruchslose und auch sonst schmerzhaft rückwärtsgewandte Gabalier den nach dem großen Anarchisten und klugen Humoristen Karl Valentin benannten Preis bekommen sollte (und leider hat), dagegen regte sich Widerstand. Für jene Leser, die dem Grauen bisher noch nicht begegnet sind: Gabalier ist seit Jahren extrem erfolgreich, füllt die größten Hallen, führt die Charts an und räumt auch sonst so gut wie alles ab. Seine Musik klingt "wie eine Mischung aus Rammstein, Luis Trenker und Heino", schreibt der famose Musikjournalist Jens Balzer im hier gepiqten Text, und tut damit der klugen Band Rammstein Unrecht, sonst ist an seinem Text, der das Phänomen Gabalier erklärt, aber nichts auszusetzen, im Gegenteil! Wie immer sprachlich brillant seziert Balzer die braune Jodelwurst, aber auch jene, die sich über die Preisverleihung aufregen. Die Jodelwurst ist aber auch wirklich schlimm, aber schlimmer noch (und geradezu beängstigend) ist jedoch, dass sich so viele Menschen von seinen widerlichen Heimathymnen mitreißen lassen. Balzer erklärt, was da los ist. Man muss beim Lesen gleichzeitig lachen und kotzen, was relativ anstrengend ist. Wer den Karl-Valentin-Orden bekommen sollte, ist danach aber immerhin klar: Jens Balzer, für diesen Text!

Ein Balzer für den Jodelfascho – das Phänomen Andreas Gabalier, genial erklärt

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Kommentare 1
  1. Marion Meyerolbersleben
    Marion Meyerolbersleben · vor fast 6 Jahre

    Den Typen kannte ich noch gar nicht. Au weia, was für ein Schrott! Nur peinlich.

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