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Europa

Ukraine – was hat Deutschland aus seiner Geschichte gelernt?

Thomas Wahl
Dr. Phil, Dipl. Ing.
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Thomas WahlMontag, 27.12.2021

Ein harter Vorwurf, den Kyrylo Tkachenko als ukrainischer Historiker und Publizist macht – Deutschland hat durch seine Appeasement-Politik die aggressive Strategie Russlands befördert, gar erst möglich gemacht. 

Russische Truppen stehen an der Grenze zur Ukraine, Pu­tin behauptet, es fände dort ein „Genozid“ statt, Russlands stellvertretender Außenminister droht mehr oder minder offen mit Krieg ... Und was macht das führende Land der Europäischen Union? Der Fraktionsvorsitzende der Partei, die die letz­ten Wahlen gewonnen hat, spricht von einer „Spirale von Drohungen und Gegendrohungen“, die „zu durchbrechen“ sei. Sein Parteikollege, der neue Kanzler Olaf Scholz, bezeichnet Nord Stream 2 als ein „privatwirtschaftliches Vorhaben“.

Und die Bundesrepublik blockiert seit Monaten die Lieferung von sage und schreibe 90 Scharfschützengewehren für die ukrainische Ar­mee. Wenn es nicht so ernst wäre, man könnte lachen. Moralische Korrektheit als Politikersatz? Was soll Russland da schlussfolgern?

Bis jetzt hat Russland keine allzu tragischen Erfahrungen mit westlichen Sanktionen gemacht. Sie waren eher symbolischer Natur, und ihre Wirkung wurde durch die Realisierung von Projekten wie Nord Stream 2 torpediert. Russland durfte Teile von Nachbarländern besetzen oder Bomben auf Zivilisten in Syrien abwerfen, ohne ernsthafte Konsequenzen fürchten zu müssen.

Die Ukrainer selbst wissen, als Nicht-Mitglied der NATO wird im Fall eines russischen Angriffs niemand an ihrer Seite kämpfen. 

Wenn die beiden Unterzeichner des Budapester Memorandums, Amerika und Großbritannien, bereits deutlich machten, sie würden es nicht tun, wer denn bitte schön sonst? Es ist nicht sicher, ob die Drohungen mit wirtschaftlichen Sanktionen ausreichen, um Putin zu stoppen.

Man akzeptiert stillschweigend den Anspruch Russlands auf eine eigene Einflusssphäre, in der es souverän über das Verhalten seiner Nachbarn entscheidet. In diesem Zusammenhang sollten wir uns auch an den freiwilligen Verzicht der Ukraine auf sein Atomwaffenpotenzial erinnern. Im Gegenzug für Sicherheitsgarantien im Rahmen des Budapester MemorandumsEin solcher Verzicht wird wohl ein einmaliges Ereignis bleiben. 

Beispiellos nicht nur deswegen, weil bis dahin keiner so etwas tat, sondern auch, weil es in Zukunft keiner mehr tun wird – zumindest solange die territoriale Inte­grität der Ukraine nicht wiederhergestellt ist und das Land tatsächliche, wirksame Sicherheitsgarantien für die Zukunft erhält.

Auch atomare Abrüstung rückt damit in weite Ferne. 

Martin Schulze Wessel wies übrigens schon im Juli in einem Essay für LibMod auf Putins bedroh­li­che alter­na­tive Geschichtsschreibung hin. 

Aus der gemein­sa­men Geschichte der beiden Völker in der mit­tel­al­ter­li­chen Kiewer Rus leitet er darin ab, dass Russen und Ukrai­ner über die Jahr­hun­derte hinweg in einem „spi­ri­tu­el­len Raum“ lebten und bis heute ein Volk bilden.

Man stelle sich vor, deutsche "Historiker" würden solche Mythen vom "spi­ri­tu­el­len Raum" für deutschsprachige Völker verbreiten? 

Auf Blendle kann man den Artikel der FAZ für kleines Geld lesen.

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