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Warum Sexarbeitende ihren Job nicht lieben müssen

Theresa Lachner
Journalistin / Systemische Sexualberaterin / Gründerin von LVSTPRINZIP
Zum Kurator'innen-Profil
Theresa LachnerMittwoch, 22.07.2020

Wer jeden Tag in ein Büro geht, darf lautstark über selbiges motzen, TGIF-Memes posten und am Sonntag schlechte Laune haben. Wer Sexarbeiter*in ist, wird bei Unmutsbekundung im Freundeskreis gefragt: "Sicher, dass dir das gut tut?"

Theo Meow räumt mit einigen politisch-empowerten-Happy-Hooker-Klischees auf – vom enthusiastischen zu pragmatischem Konsens, und von Begeisterung bei der Arbeit als neoliberale Performance. Kennt man ja auch aus anderen Branchen.

Die EMMA-Fraktion behauptet gern, Prostitution würde das Patriarchat stützen, Elend oder gar sexualisierte Gewalt befördern. Das ist Bullshit. Die Behauptung wird aber auch nicht wahrer, wenn man sie ins Gegenteil kehrt und Sexarbeit zur Wohlfühlzone oder zur politischen Erweckungsbewegung verklärt. Für viele ist Prostitution schlichtweg eine Möglichkeit zum Broterwerb, ohne aufregendes Gimmick. Deren (meist weniger glamouröse) Geschichten geraten schnell unter die Räder. Doch Sexarbeit verdient auch dann Respekt, wenn sie einfach nur ein Job und sonst nichts ist.


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