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Künstler*innen-Streams sind (Selbst-)Ausbeutung

Theresa Lachner
Journalistin / Systemische Sexualberaterin / Gründerin von LVSTPRINZIP
Zum Kurator'innen-Profil
Theresa LachnerDienstag, 14.04.2020

Kein Tag ohne Streaming-Lesung, Wohnzimmerkonzert oder InstaLive: Wer als Künstler*in etwas auf sich hält, hat seinen Output längst in Richtung "digitale Bespaßung" verlegt. Und auch, wenn am Ende gern der Hut aka Paypal-Link rumgeht: So richtig lohnen kann sich das nur für die wenigsten. Viele treibt pure Panik dazu, sich im Wettbewerb einer Aufmerksamkeitsökonomie hinten anzustellen, schreibt Uwe Mattheiß in diesem taz-Nachdruck eines Texts aus dem FALTER und auch, warum das eigentlich keine besonders gute Idee ist:

Was aber treibt Geschädigte der Gig-Ökonomie dazu, ihr Heil in weiteren Gigs zu suchen? Digitale Plattformen sind weder egalitär noch wertneutral, sie entwickeln eine Tendenz zur Monopolisierung ihrer Märkte, sind ihrem Content gegenüber indifferent, solange er ihnen nicht ausgeht, und sie treiben die Ausbeutung des produktiven Vermögens der Arbeitenden nur noch weiter. Wenn jetzt Plattformen für digitales Theater Künstler*innen anbieten, zu einer Art von künstlerischen Uber-Fahrern zu werden, sollte man sie ebenso verklagen wie die Taxibranche aller Länder das kalifornische Unternehmen.

Künstler*innen-Streams sind (Selbst-)Ausbeutung

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Kommentare 1
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor mehr als 4 Jahre

    Aufmerksamkeitsökonomie. genau. Wenn das der jeweilige Künstler bewusst tut - auch um jetzt bürgern zu hause zu helfen mit guten "content", dann ok. Soll aber keiner denken, er könnte so Ausfälle kompensieren oder auch nur neue Kunden für nach-corona gewinnen. nein. Das ist zu viel verlangt. und selbstausbeutung ist eine bedauerliche Tendenz für fast alle Arbeitnehmer - die selbstständigen sind da nur besonders sichtbar...

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