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Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Eine der einflussreichsten Studien über Willenskraft ist auch eine der gemeinsten.
Der Psychologe Roy Baumeister wollte 1998 herausfinden, ob Willenskraft eine begrenzte Ressource ist – ob wir sie also quasi aufbrauchen können, wie Benzin im Tank. Dafür designte er gemeinsam mit anderen Forschenenden den folgenden Versuchsaufbau:
Im ersten Teil der Studie brachte Baumeister die 67 Studienteilnehmer in einen Raum, in dem es nach frisch gebackenen Schokoladenkeksen roch. Anschließend zeigte er ihnen die Kekse und dazu noch andere Süßigkeiten. Einige der Teilnehmenden durften davon naschen, andere mussten stattdessen Radieschen essen. Das war für die Radieschen-Gruppe ziemlich hart. Wie die Wissenschaftler zwei Jahre später im Journal of Personality and Social Psychology feststellten, zeigten viele Teilnehmer dieser Gruppe „deutliches Interesse an den Pralinen, bis hin zu einem sehnsüchtigen Blick auf die Schokoladenauslage. In einigen Fällen nahmen sie die Kekse sogar in die Hand, um daran zu schnuppern.“
Anschließend sollten alle Teilnehmenden in zweiten Teil des Experiments ein schwieriges Rätsel lösen. Die Unterschiede zwischen der Schokoladen- und der Radieschengruppe zeigte sich sofort:
Diejenigen, die Radieschen aßen, unternahmen weit weniger Versuche und verwendeten nur halb so viel Zeit, um das Rätsel zu lösen, als die Teilnehmer, die Schokolade aßen, und eine Kontrollgruppe, die erst in der letzten Phase der Studie teilnahm. Mit anderen Worten: Diejenigen, die den Süßigkeiten widerstehen und sich zum Verzehr des Gemüses zwingen mussten, konnten nicht mehr den Willen aufbringen, sich einer weiteren quälenden Aufgabe zu widmen. Sie waren bereits zu erschöpft.
Das Ergebnis dieser scheinbar albernen Studie bedeutete einen Durchbruch: Selbstbeherrschung, so glaubte man anschließend, war tatsächlich eine endliche Ressource. Diese Sichtweise stand in krassem Gegensatz zu den damals vorherrschenden Ansichten, die Selbstkontrolle entweder als eine Form der Informationsverarbeitung oder als eine Fähigkeit betrachteten.
Es ist wie mit einem Muskel: Nachdem er trainiert wurde, verliert er seine Kraft, ermüdet und wird unwirksam, zumindest auf kurze Sicht. Vielleicht noch wichtiger ist, dass diese Forschung als Grundlage für mindestens 1.282 weitere Studien diente, die sich mit allem Möglichen befassten, vom Konsumverhalten bis zu zu Kriminalität.
Mittlerweile sind die Ergebnisse der Studie teilweise umstritten, die Mechanismen der Willenskraft gelten als komplexer als gedacht. Die bekannte Neurowissenschaftlerin Lisa Feldman etwa argumentiert, dass die Vorstellung von Willenskraft als eine Art Muskel, der bei Überbeanspruchung ermüdet, die tatsächliche Funktionsweise des Gehirns zu sehr vereinfacht. Sie glaubt, dass das, was wir oft als „Willenskraft“ bezeichnen, ein Ergebnis dessen ist, wie das Gehirn unsere Bedürfnisse vorhersagt und den Energieverbrauch im Hinblick auf Effizienz optimiert.
Dennoch ist es interessant zu lesen, was Baumeister selbst in diesem Artikel über seine Forschung sagt – und was daraus in der wissenschaftlichen Welt entstanden ist.
Quelle: Hans Villarica Bild: The Atlantic www.theatlantic.com
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