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Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Prokrastinieren macht nicht glücklich. Trotzdem tun wir es alle. In diesem Artikel stecken dazu interessante Erkenntnisse: Wenn wir Arbeit aufschieben, gibt es eine Kluft zwischen dem, was wir tun wollen, und dem, was wir letztendlich tun. Denn die Person, die Pläne schmiedet, und die Person, die sie nicht ausführt, sind nicht wirklich dieselbe Person. Sie sind verschiedene Teile dessen, was der Spieltheoretiker Thomas Schelling "das geteilte Selbst" nannte.
Der erste Schritt, um weniger zu prokrastinieren, ist die Erkenntnis, dass konkurrierende Ichs in uns ein Problem miteinander haben. Ein Ich etwa vertritt unsere kurzfristigen Interessen (Spaß haben, Fernsehen, Arbeit aufschieben usw.), während das andere Ich langfristigen Ziele erreichen will (eine Master-Arbeit abgeben, eine Karrierestufe nehmen etc). Für den Philosophen Don Ross liegt der Schlüssel darin, die Ichs miteinander verhandeln zu lassen.
Das fernsehende Ich ist zwar nur daran interessiert, fernzusehen. Es will aber nicht nur jetzt, sondern auch in der Zukunft fernsehen. Das bedeutet, dass man mit ihm verhandeln kann: Wenn man jetzt arbeitet, kann man in Zukunft mehr fernsehen. Prokrastination ist in dieser Lesart das Ergebnis eines schief gelaufenen Verhandlungsprozesses.
Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit, Aufschieberits zu vermeiden.
Die meisten davon hängen von dem ab, was Psychologen als "Reframing" der vor Ihnen liegenden Aufgabe bezeichnen. Prokrastination wird zum Teil durch die Diskrepanz zwischen der Anstrengung (die jetzt erforderlich ist) und der Belohnung (die Sie erst in der Zukunft ernten, wenn überhaupt) verursacht. Es hilft also, diese Kluft mit allen Mitteln zu verkleinern. Da offene Aufgaben mit weit entfernten Terminen viel leichter aufgeschoben werden können als fokussierte, kurzfristige Projekte, hilft es, Projekte in kleinere, besser definierte Abschnitte zu unterteilen (...)Je vager die Aufgabe oder je abstrakter das Denken, das sie erfordert, desto unwahrscheinlicher ist es, dass man sie zu Ende bringt.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Wahlmöglichkeiten einzuschränken: Wenn Menschen Angst haben, die falsche Entscheidung zu treffen, tun sie oft nichts.
Quelle: The New Yorker EN www.newyorker.com
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