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Tatsächlich: Die Corona-Impfung kann den Zyklus verändern
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Als es mit den Corona-Impfungen losging, schrieben viele auf Social Media, dass sich ihr Zyklus nach der Impfung verändert hatte. Kürzere oder längere Zyklen, stärkere Blutungen, mehr Krämpfe. Diese Beobachtung wurde von vielen abgetan – aber nun bestätigt.
Das British Medical Journal hat dazu kürzlich die hier empfohlene Studie veröffentlicht. Die Daten der 20.000 Teilnehmer:innen stammten von einer Perioden-App namens Natural Cycles. Menschen aus der ganzen Welt nutzen sie, vor allem aber in Nordamerika, Großbritannien und Europa. Die Forscher verwendeten anonymisierte Daten aus der App. Sie verglichen Menstruationszyklen von 14.936 Teilnehmer:innen, die geimpft waren, und 4.686, die nicht geimpft waren. Die Daten zeigten: Geimpfte bekamen ihre Periode nach der ersten Impfdosis durchschnittliche 0,71 später. Bei Personen, die innerhalb eines Menstruationszyklus zwei Impfungen erhalten hatten, kam es zu größeren Unterbrechungen. In dieser Gruppe verlängerte sich der Zyklus im Durchschnitt um vier Tage Bei 13 Prozent der Geimpften verzögerte sich die Periode sogar um acht Tage oder mehr – verglichen mit 5 Prozent in der Kontrollgruppe.
Keine Hinweise darauf, dass die Impfung der Fruchtbarkeit schadet
Warum dieser Effekt eintrat, ist nicht klar. Laut der Studienleiterin, Alison Edelman von der Oregon Health & Science University, sind das Immun- und das Fortpflanzungssystem miteinander verbunden. Eine Entzündung oder eine starke Immunreaktion können den Zyklus beeinflussen.
Eine wichtige Einschränkung der Studie: Die Daten kamen allesamt von Personen, die nicht verhüteten, vor der Impfung regelmäßige Zyklen hatten und zwischen 18 und 45 Jahre alt waren. Sie konnte nicht zeigen, wie die Impfung auf trans und nicht-binäre Menschen wirkt. Der Effekt war bei den meisten Menschen vorübergehend und dauerte nur einen Zyklus lang. Es gab keine Hinweise darauf, dass diese Nebenwirkungen die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Es gibt Hinweise aus anderen Untersuchungen darauf, dass manche Menschen nach der Impfung weitere Effekte erlebten, z.B. kurze Zyklen oder heftigere Blutungen.
Quelle: Alison Edelman, M.D. Bild: National Institut... EN www.nih.gov
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