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Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Ein Bereich des Gehirns namens rTPJ ( temporoparietale Übergangsregion) wird mit Empathie und Selbstlosigkeit in Verbindung gebracht. Und, das ist auf den ersten Blick merkwürdig: mit Selbstkontrolle. Zwischen beiden gibt es laut dieses Artikels einen ziemlich interessanten Zusammenhang.
Menschen, bei denen die rTPJ größer ist, verhalten sich altruistischer. Wenn die Region hingegen gestört ist, verändert das unsere Fähigkeit, über Moral nachzudenken. Stimuliert man den Bereich mit elektrischen Strömen, können Menschen besser die Perspektive anderer einnehmen. Aber nicht nur diese: Auch die Perspektive ihres Selbst in der Zukunft.
Das klingt erst einmal verwirrend, aber hier liegt der Zusammenhang zwischen Selbstkontrolle und Empathie: Demnach ist Selbstkontrolle nichts anderes als Empathie mit unserem zukünftigen Selbst.
Empathie hängt von der Fähigkeit ab, die eigene Perspektive zu überwinden, die eines anderen zu schätzen und sich in dessen Lage zu versetzen. Selbstbeherrschung ist im Wesentlichen die gleiche Fähigkeit, nur dass die Situation der anderen Person deinem zukünftigen Ich gehört – einem hypothetischen Wesen in der Zukunft, das genauso gut eine andere Person sein könnte. Man kann Selbstbeherrschung als eine Art zeitliche Selbstlosigkeit sehen. Es ist das gegenwärtige Du, dass etwas hinnimmt um dem zukünftigen Du zu helfen.
Der Autor glaubt, dass Impulsivität und Egoismus nur zwei Seiten der gleichen Medaille sind, ebenso wie ihre Gegenteile, Zurückhaltung und Empathie.
Vielleicht ist das der Grund, warum Menschen, die Eigenschaften wie Psychopathie und Sadismus haben einen niedrigen Wert für Empathie, aber einen hohen für Impulsivität aufweisen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum Impulsivität mit dem Abstürzen von Süchtigen korreliert, Empathie hingegen mit längerer Abstinenz. Diese Eigenschaften stehen für unsere Erfolge und Misserfolge, wenn es darum geht, unserer eigenen egozentrischen Blase zu entkommen und das Leben anderer zu verstehen – auch wenn diese anderen unser eigenes, zukünftiges Gesicht tragen.
Quelle: Ed Yong EN www.theatlantic.com
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Sehr spannend dieser Zusammenhang.
Danke für die Recherche.
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Welche bemerkenswerten Auswirkung die Selbstkontrolle bei 4-jährigen auf ihr gesamtes späteres Leben hat, kann man in dieser faszinierenden TV-Doku sehen und teils miterleiden im positiven und humorvollen Sinne:
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Ausgezeichnet mit dem European Science TV Award:
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Teil 1 (43 Minuten)
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