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Medien und Gesellschaft

Die Politik digitaler Hyperkonnektivität

te.ma Open Science, Civil Discourse
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te.ma Open Science, Civil DiscourseFreitag, 23.02.2024

„Zwischen Populismus und Technokratie“ verordnet der Soziologe Rogers Brubaker unsere Zeit˝. Klingt abstrakt, dabei sind wir im Alltag mittendrin: Dass unsere gesellschaftlichen Debatten zunehmend in algorithmenbasierten Filterblasen und Echokammern stattfinden – geschenkt. Doch damit ist der Gipfel der digitalen Fragmentierung noch nicht erreicht, prognostiziert Brubaker.

Er spricht von einem Regime der „Hyperkonnektivität“:

Statt Politik transparenter zu machen, hat digitale Hyperkonnektivität – ein Kommunikationsregime, in dem jeder und alles mit jedem und allem verbunden ist, überall und jederzeit – den öffentlichen Raum fragmentiert und Politik undurchsichtiger gemacht.

Das erzeuge ein Gefühl von Unmittelbarkeit – dabei werden Technologien unsichtbar gemacht, die uns die Informationen gefiltert bereitsstellen.

Algorithmen sind nicht nur nicht rechenschaftspflichtig, sie sind gewissermaßen auch nicht ansprechbar. Im Gegensatz zu Gerichten, bürokratischen Behörden oder Expertengremien, die ihre Urteile und Empfehlungen veröffentlichen, geben sie keine leichten Ziele ab. Algorithmen machen sich selbst unsichtbar, geschützt durch ihre Undurchsichtigkeit.

Ein weiteres Phänomen: Durch mehr Teilnehmende im Diskurs wird das Ringen um Aufmerksamkeit noch umkämpfter und begünstigt dadurch populistische Kommunikationsweisen und Stilmittel. Die Folge: Popularität avanciert zum Maßstab für die Wertigkeit eines Beitrags.

Diese beiden Tendenzen zu erkennen erfordere spezialisiertes Wissen und diene als Rechtfertigung dafür, die Entscheidungsgewalt Expert*innen zu überlassen. Gleichzeitig misstraue der Populismus genau diesem Kompetenzanspruch. Rogers stellt fest:

Während die Technokratie entpolitisierend wirkt, wirkt der Populismus im Allgemeinen repolitisierend.

Warum diese scheinbaren Gegensätze zusammen funktionieren und sogar einen synthetischen Effekt erzeugen – und weshalb man dabei von „Technopopulismus“ sprechen kann, erfahrt ihr in unserer exklusiven Erstübersetzung aus Brubakers Buch „Hyperconnectivity and Its Discontents“ (Polity Press, 2022).

Die Politik digitaler Hyperkonnektivität

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