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Kurator'in für: Medien und Gesellschaft Kopf und Körper Flucht und Einwanderung Fundstücke Feminismen
piqd für euch die Perlen unter den Radio Features. (Bis Ende 2017 für Deutschlandfunk Kultur, inzwischen unabhängig und senderübergreifend).
Lebt und arbeitet als freie Autorin, Regisseurin und Produzentin mit Schwerpunkt künstlerisches Feature in Berlin. Hat alles mögliche an Geisteswissenschaften studiert und ist Absolventin der EBU Master School on Radio Features. Sie veröffentlichte außerdem ein erfolgloses Hip Hop Album, arbeitete sich durch bislang sieben musikalische Stilübungen von Reggae bis Death Metal, und hat trotz aller Widrigkeiten zwei wunderbare Kinder in die Welt gesetzt.
In der Audiothek von Deutschlandfunk Kultur ist derzeit eine Feature-Perle aus älteren Jahren zu hören, die es sich zu hören lohnt.
1998 erschien der mehrfach ausgezeichnete Film „Das Fest“ des dänischen Regisseurs Thomas Vinterberg. Vinterberg hatte der Auftritt eines jungen Mannes, Allan, in einer dänischen Talk-Show zu dem Film inspiriert. Dieser hatte in der Talkshow erzählt, dass er bei einer großen Feier zum 60. Geburtstag seines Stiefvaters eine Rede gehalten habe, in der er den jahrelangen sexuellen Missbrauch von ihm und seiner – inzwischen durch Suizid verstorbenen Zwillingsschwester – durch den Stiefvater vor versammelten Gästen offengelegt hatte.
Die dänische Autorin und Journalistin Lisbeth Jessen begibt sich für ihr Feature "Nach dem Fest" einige Jahre später auf die Suche nach Allan, der den Film noch nicht einmal gesehen hat und gar nicht auf die Idee gekommen ist, dass er seine Geschichte erzählt. Gemeinsam mit Thomas Vinterberg, der den Ideengeber für seinen großen Filmerfolg unbedingt auch kennenlernen will, besucht sie Allan. Doch Vinterberg, sehr daran interessiert, wie es genau in Wirklichkeit auf diesem Fest abgelaufen ist, stellt sehr detaillierte Fragen. Bald kommt Allan merklich ins Straucheln. Die Geschichte, die Lisbeth Jessen am Ende aufdeckt, birgt eine ungeheure Überraschung. Es geht um Leid, Schmerz, Kompensation, Heilung und um Fantasie, die Großes erschaffen kann.
Lisbeth Jessen wurde für ihr Feature ausgezeichnet mit dem Prix Italia 2003.
Produktion: Danmarks Radio 2002/WDR 2004, Länge: 51'27
Quelle: Lisbeth Jessen Bild: imago stock&people www.deutschlandfunkkultur.de
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