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ArbeitnehmerInnen zweiter Klasse: Die Situation der „Contract Workers" in der Spiele-Industrie

Sonja Wild
Redakteurin, Spielebloggerin

Hat englische und deutsche Literaturwissenschaft sowie Politik in Erlangen studiert. Schreibt auf lostlevels.de über Indie-Spiele und arbeitet in der Redaktion des Bookazines WASD mit. Lebt, spielt und arbeitet in Berlin.

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Sonja WildDienstag, 20.12.2016

Über die Arbeitsbedingungen in der Spiele-Industrie gibt es regelmäßig negative Meldungen – meistens im Zusammenhang mit Kündigungen oder Streiks wie dem der Synchronsprecher in den USA. Weniger war bislang über die Arbeitsbedingungen derjenigen zu lesen, die oft einen großen Anteil am Erfolg von Spielen haben, aber keinerlei berufliche Sicherheit: Gerade in den USA setzen große Studios nämlich zu einem beträchtlichen Teil auf Contract Work. Mit Zeitarbeit ist das nur unzureichend übersetzt, schließlich geht bei uns selbst die problematische Zeitarbeit mit gewissen Rechten einher.

Scheinselbständigkeit trifft es wohl eher: Über spezialisierte Agenturen buchen Studios hochqualifizierte Mitarbeiter über Zeiträume von meist vielen Monaten. Diese arbeiten im Prinzip wie die Stammbelegschaft: Sie haben den selben Arbeitsplatz, vergleichbare Aufgaben im selben Projekt, die üblichen langen Arbeitszeiten. Was sie allerdings nicht haben, sind eine Kranken- oder Arbeitslosenversicherung, Urlaubsanspruch, bezahlte Krankentage, Kündigungsschutz oder irgendwelche anderen Arbeitnehmerrechte. Trotzdem spielen die meisten klaglos mit, weil sie sich versprechen oder versprechen lassen, dass eine Festanstellung winkt – und weil viele froh sind, den Einstieg in die Branche überhaupt geschafft zu haben:

"People really want to work in the game industry," says Edwards. "Companies often try to take advantage of that passion.(...)“

Im verlinkten Longread von Polygon kommen etliche Betroffene im Schutz der Anonymität zu Wort, die seit längerem und immer wieder für große Studios arbeiten. Die meisten leben in der Hoffnung, irgendwann fest übernommen zu werden – erfüllt hat sich diese Hoffnung bislang für keinen von ihnen. Dafür gibt es willkürliche Kündigungen, Überstunden, monatelange Pausen zwischen zwei Aufträgen und jede Menge leere Versprechungen.

ArbeitnehmerInnen zweiter Klasse: Die Situation der „Contract Workers" in der Spiele-Industrie

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