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Freie Journalistin aus Wien mit Fokus auf Ukraine, Belarus und Russland. Schreibt für das Journalistennetzwerk n-ost (Link: http://ostpol.de/autoren/view/812).
Was hat das Anarchistenviertel von Athen mit den pro-russischen Separatisten in der Ostukraine zu tun? Gar nicht so wenig, wie man meinen könnte. Der Journalist David Patrikarakos hat ein Café mitten in der linken Szene von Athen ausgemacht, das kräftig für die pro-russischen Separatisten auf die Propaganda-Pauke schlägt. Der Café-Betreiber Andreas Zarfeiris, ein linker Kunstprofessor, hat sogar schon selbst die Separatisten mit Hilfslieferungen versorgt. Zarfeiris ist überzeugt: Zuerst steht die Ukraine und als nächstes dann schon Griechenland auf dem Speiseplan der Nato. "Es ist wie im spanischen Bürgerkrieg", sagt er. "Wir finden, dass dieser Kampf heute ähnlich ist wie damals gegen Franco. Der Donbass ist das Spanien unserer Jetztzeit."
Vermutlich hat sich Herr Zarfeiris zu sehr in den Wirren der russischen Propaganda verheddert, denn mit linkem Idealismus hat die Machtergreifung der Separatisten in der Ostukraine wirklich herzlich wenig zu tun. Dennoch ist es ein Phänomen, das weit über sich hinausweist: Eine ideologische Schnittmenge zwischen den extremen Rechten und extremen Linken. Feindbild: die USA, die Nato, die EU und - vor allem im Falle der Ukraine - ein irgendwie sehr eigenwillig ausgelegter Begriff von "Faschismus" und "Nationalismus".
Das ist freilich nichts ganz Neues - und kann auch mal passieren, wie schon der österreichische Dichter Ernst Jandl wusste (manche meinen / lechts und rinks / kann man nicht velwechsern / werch ein illtum). Das wurde hier auch schon mehrmals besprochen. Aber mit dem Separatisten-Café im griechischen Anarchistenviertel hat das Phänomen jetzt nicht nur eine literarische, sondern auch eine kulinarische Entsprechung.
Quelle: David Patrikarakos politico.eu
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