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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft
Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
Mag es, gute Geschichten zu lesen.
Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.
Lutz Hachmeister beschäftigt sich seit mehr als drei Jahrzehnten hauptberuflich mit Medien. In den vergangenen 15 Jahren war er Direktor des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik, davor leitete er das Grimme-Institut. Seine "Was-mit-Medien"-Laufbahn begann aber noch früher: 1987 wurde er Medienredakteur beim Tagesspiegel – da war ich noch nicht geboren.
Wenn Hachmeister also zurückblickt, dann klingt das für mich ein bisschen wie "Opa erzählt vom Krieg". Das meine ich aber als Kompliment: Ich habe keine Ahnung vom Medienjournalismus der 80er Jahre, kenne nur wenige der Namen, die Hachmeister nennt – und lerne entsprechend viel Neues.
Der Rückblick ist aber nur der Auftakt dieses 50.000-Zeichen-Interviews mit René Martens. Es entwickelt sich ein Gespräch, das so viele medienpolitische Aspekte streift, dass ich hier gar nicht auf alle eingehen kann. Ich habe das Interview jedenfalls mit Interesse und Erkenntnisgewinn gelesen. Hier einige ausgewählte Zitate, die vielleicht Lust aufs Lesen machen:
Über den Medienjournalismus vor 30 Jahren:
Es war schwierig, über Pressethemen zu schreiben. Überhaupt den Journalismus als Berufsstand zu kritisieren – das war man nicht gewohnt, das machte man nicht.
Über Facebook, Google und Twitter:
Diese Unternehmen verspüren keinerlei Druck, mit Journalisten ernsthaft zu reden, mit der deutschen Politik auch nicht. Da redet Mark Zuckerberg dann mal lieber mit Springer-Chef Matthias Döpfner und nimmt danach von dessen Konzern einen Preis an – das ist viel bequemer. (...) Wenn du als Medienredakteur der Süddeutschen im Silicon Valley anrufst, ist es, glaube ich, schwer, da überhaupt durchzukommen. [Anmerkung: Stimmt.]
Über die Aufarbeitung beim Spiegel:
Ach Gott, Relotius und Moreno. Das ist natürlich eine völlig überschätzte Affäre, wird im Niedergang hochgejazzt, eine Art Sündenstolz. Der Spiegel setzt beim Thema eigene Vergangenheit seit jeher auf eine Art Salamitaktik. Mal wendet man sich der Sache ein bisschen zu, dann wieder von ihr ab. Die systematische Aufarbeitung dieses ganzen Komplexes kann nur von außen kommen.
Über AWJ (alte weiße Journalisten):
Es hat sich eher noch schlimmer entwickelt, wenn man sieht, was mit dem früheren Spiegel-Mann Matthias Matussek passiert ist und anderen Ex-Meinungsführern, sogar "Medienwissenschaftlern", die besinnungslos nach rechts wandern. Es gibt ja wenig Peinlicheres als ältere Männer, die aus Angst vor Statusverlust plötzlich ihre patriotische und strukturkonservative Gefühligkeit entdecken.
Über Print:
Wenn man am Kiosk oder am Bahnhof eine Zeitung kauft, hat man schon das Gefühl, man kauft ein Artefakt – als ob man in ein Museum geht und ein impressionistisches Gemälde betrachtet, das ja mal sehr modern war und für erregte Diskussionen gesorgt hat. Heute hängt es da und man schaut es sich halt an. Und den Museen selbst geht es dabei ja auch gar nicht schlecht.
Über Talkshows und die AfD:
Die Talkshow-Kultur bei ARD und ZDF, über die ja nun auch alles gesagt ist, hat die anderen journalistischen Formen ohnehin komplett an den Rand gedrückt. Und dass diese Talkshow-Struktur den Aufstieg der AfD in der Bundesrepublik mit begünstigt hat, steht für mich als Medienforscher außer Frage.
Über die öffentlich-rechtliche Berichterstattung nach den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen:
Was fehlt, sind Fachwissen, Souveränität, handwerkliche Fähigkeiten im Interview – wobei die Schwächen bei der ARD noch etwas stärker ausgeprägt sind als beim ZDF. Man würde sich da lieber irgendwelche Live-Kanäle ohne Kommentar anschauen, wo die Politiker direkt etwas in die Kamera sagen, als diesen Statisten, die Pseudo-Fragen stellen, noch irgendwelche Aufmerksamkeit zu schenken. Man hat das Gefühl, die Berichterstattung besteht zum einen aus Zahlensalat und zum anderen aus hilflosen Interviewern. An solchen Wahlabenden wird deutlich: Dem öffentlich-rechtlichen Politikjournalismus würde nur ein härtestes Weiterbildungsprogramm weiterhelfen. Doch ich fürchte, im real existierenden System ist es dafür wohl zu spät.
Quelle: René Martens Bild: Medienkorresponenz medienkorrespondenz.de
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