sharing is caring
ist wirklich so!
Vielen Dank fürs Teilen!
Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.
Kurator'in für: Europa Fundstücke Kopf und Körper
Ich lebe in Marburg und schreibe über Gesundheit und Gesundheitspolitik.
Am 25. Februar erschien ein Bericht darüber, wie gerecht Gesundheitschancen und -risiken in England verteilt sind. Einer der mitwirkenden Autoren, Michael Marmot, Professor für Epidemiologie am University College in London, erklärt in einem Kommentar beim Guardian, was sein Bericht mit der Pandemie zu tun hat. Schließlich kam das Coronavirus ja erst auf den britischen Inseln an, nachdem er seine Analyse längst abgeschlossen hatte. Und wie es dort ankam ...
We are doing badly: dramatic social inequalities in Covid-19 deaths; high rates in black, Asian and minority ethnic groups; and, now, the highest excess mortality in Europe.
Was Marmot im Guardian schreibt, ist erschütternd. Er sieht einen klaren Zusammenhang zwischen den Verfehlungen der britischen Gesundheitspolitik der letzten zwei Jahrzehnte und der Unfähigkeit, das Infektionsgeschehen während der Pandemie zu kontrollieren und die Versorgung der schwer Erkrankten zu stemmen.
Vor allem zwei Faktoren seien dafür verantwortlich, dass in England während der Pandemie viel mehr Menschen als üblicherweise gestorben seien und viel mehr als in anderen Ländern bezogen auf die Einwohnerzahl – sogar mehr als in den USA, was gerne als das am schlimmsten betroffene Land von allen westlichen Industrienationen bezeichnet wird.
Der erste Faktor ist der allgemeine Gesundheitszustand der Engländer:innen und die damit verbundene Lebenserwartung.
In the decade from 2010, the rate of increase in life expectancy had slowed, dramatically so. For more than 100 years, life expectancy had been improving at a rate of about one year every four years. The increase in life expectancy that had begun to slow in 2010 had, by 2018, more or less ground to a halt. Compared with other Organisation for Economic Co-operation and Development (which is to say, rich) countries, the improvement in life expectancy in the UK from 2010 on was the slowest of all, except for the US and Iceland.
Der zweite Faktor ist die steigende Ungleichheit in Sachen Gesundheit, die Marmot nicht nur als Folge von sozialer Ungleichheit sieht, sondern auch für deren Ursache hält.
The clear picture is that of a social gradient: the more deprived the place you live, the higher the mortality rate and the shorter the life expectancy. During the 2000s the gap in life expectancy between the poorest 20% of areas and the rest narrowed. During the decade from 2010 on, it increased. And if health stopped improving and health inequalities got bigger, it implies that society stopped improving and inequality in general got worse.
Er vermutet, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen dieser Entwicklung und dem schlechten Zurechtkommen mit der Pandemie gibt. Seine These untermauert er eindrücklich mit Zahlen. Und diese Zahlen legen nahe, dass die Finanzkrise von 2009 und die sich daran anschließende Austeritätspolitik einen großen Einfluss auf die hohen Opferzahlen hat.
In the least deprived 20% of areas, local government spending went down by 16%; in the most deprived it went down by 32%. This is remarkable – the greater the need was, the more spending was reduced.
Marmot findet weitere Indikatoren und kommt schließlich zu dem Schluss, dass es an der Zeit ist, ehrlich über die wahren Ursachen der verheerenden Pandemie-Folgen zu sprechen.
Marmots Analyse ist nicht deshalb so wertvoll, weil sie ein Land brandmarkt, das viele in Europa schon ein ganzes Stück aufgegeben haben. Sie ist wertvoll, weil sie wichtige Zusammenhänge aufzeigt, die nur selten so klar belegt werden wie in diesem Text.
Quelle: Michael Marmot Bild: Andy Rain/EPA EN www.theguardian.com
Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Europa als Newsletter.
Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!
Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.
Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.